US-Aussenminister Kerry und sein iranischer Kollege Sarif haben am Samstag in Genf während sechs Stunden über ein abschliessendes Abkommen zum iranischen Atomprogramm verhandelt. Sie erreichten keinen Durchbruch.
«Nach wie vor gibt es Differenzen», sagte der stellvertretende iranische Chefunterhändler Abbas Araktschi nach dem Gespräch zwischen John Kerry und Mohammed Dschawad Sarif. Nach seinen Angaben sollen die Verhandlungen in der kommenden Woche auf Expertenebene weitergehen. Allgemein war damit gerechnet worden, dass Kerry und Sarif ihre Gespräche am Sonntag fortsetzen würden. Die Frist für eine Einigung läuft Ende Juni aus.
Die Regierung in Teheran und die sogenannte 5+1-Gruppe aus den USA, Frankreich, Grossbritannien, Russland, China und Deutschland hatten sich Anfang April in Lausanne im jahrelangen Atomstreit auf die Eckpunkte einer Vereinbarung geeinigt. Diese sehen vor, dass der Iran die Atomenergie nur zu zivilen Zwecken nutzen und im Gegenzug eine Aufhebung oder Aussetzung der seit dem Jahr 2006 verhängten Sanktionen erwarten darf.
Trotz der Rahmenvereinbarung bestehen in wichtigen Punkten weiter Meinungsverschiedenheiten. Unter anderem bekräftigte Unterhändler Araktschi am Samstag kurz vor Beginn der Gespräche, dass Teheran internationale Inspektionen seiner Militäranlagen sowie die Befragung iranischer Wissenschaftler ablehne. Der Westen verdächtigt den Iran, am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran bestreitet das.