Gespräche zwischen dem Iran und der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA über das umstrittene Atomprogramm des Landes haben keine Annäherung gebracht. Es gebe weiterhin grosse Meinungsverschiedenheiten, sagte der Atominspektoren-Chef Herman Nackaerts am Freitag nach den eintägigen Beratungen in Wien.
Der Chef der iranischen Delegation, IAEA-Botschafter Ali Asghar Soltanieh, verwies bei allen fortbestehenden Problemen auch auf Fortschritte. „Es gibt aber weiter einige Meinungsverschiedenheiten, weil es ein sehr kompliziertes Thema ist“, sagte er nach den Gesprächen. Ein neues Treffen ist derzeit nicht geplant.
Die Fronten im Atomstreit sind seit Jahren verhärtet: Viele Länder verdächtigen den Iran, im Geheimen an Nuklearwaffen zu arbeiten. Auch die IAEA kann dies aufgrund von Hinweisen und wegen fehlender Zusammenarbeit des Landes nicht mehr ausschliessen.
Teheran bestreitet das und beruft sich auf sein Recht, Atomenergie friedlich zu nutzen. Experten befürchten, dass ein Angriff Israels auf die iranischen Atomanlagen mit dem Scheitern der diplomatischen Verhandlungen immer wahrscheinlicher wird.
Aktuell fordert die IAEA neben der Klärung anderer offener Fragen vor allem Zugang zu der verdächtigen Militäranlage Parchin, in der sie Tests mit nuklearem Material vermutet. Neuen Verdacht erregten vor allem Satellitenaufnahmen von Parchin. Diese zeigen, dass Materialien abtransportiert, Gebäude abgerissen und Flächen gesäubert wurden, hiess es von Diplomaten.
In der kommenden Woche wird der neue Iran-Bericht der IAEA erwartet, der weitere Vorwürfe gegen das Land enthalten könnte.