Am Tag vor dem Start zur WM gegen den Aussenseiter Honduras ist der französische Coach Didier Deschamps nicht aus der Ruhe zu bringen – auch von der wieder aufgeflammten Ribéry-Debatte nicht.
Der angenehme Teil sei nun vorbei, die guten Ergebnisse der Vorbereitung vergessen. «Am Ende sind wir alle Wettkämpfer. Deshalb ist nur die Wahrheit auf dem Terrain entscheidend», so der Selektionär. Er rechnet mit einem physisch starken Gegner, «der mehr macht, als nur zu verteidigen. Das ist auch am FIFA-Ranking zu erkennen.» An 33. Stelle haben sich die Zentral-Amerikaner eingereiht und während der Ausscheidungskampagne mit einem Sieg in Mexiko überrascht.
Ganz nach dem Geschmack der Franzosen sind die überraschend moderaten Temperaturen in Porto Alegre. Seit Tagen regnet es im tiefen Süden, knapp 16 Grad zeigt das Thermometer an. Im Gegensatz zur Schweizer Equipe – zum Auftakt bei womöglich drückender Hitze gegen Ecuador – wird Deschamps‘ Ensemble die Strapazen unter Umständen besser verkraften. «Das Wetter ist für uns optimal. Der Körper benötigt weniger lang, um sich zu erholen», betrachtet der französische Coach den Start in der eher gemässigten Klimazone als Vorteil.
Zweifel an der physischen Verfassung seiner Auswahl habe er aber ohnehin nicht, betonte Deschamps. An der von Teamarzt Franck Le Gall ausgelösten Debatte um Franck Ribéry mochte sich «DD» selbstredend nicht beteiligen. «Denken Sie, dass ich jetzt solche Fragen beantworten werde? Wir bereiten jetzt unser erstes Spiel vor. Franck ist nicht mehr da.» Er sei vollumfänglich auf die Ouvertüre gegen Honduras konzentriert. «Das beschäftigt mich, nicht die Abwesenden!»
Und auch den polemischen Vorstoss eines englischen Journalisten wehrte Deschamps ziemlich souverän ab. Der Vorsitzende der FA habe gesagt, ein vorzeitiges Out in dieser Gruppe käme einem «sportlichen Suizid» gleich, behauptete der Fragesteller. «Käme diese Aussage von Roy Hodgson, dann würde ich sie vielleicht kommentieren.» Ende der französischen Durchsage.