Sechs Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Himalaya konnte noch kein Kontakt zu rund 1000 Europäern hergestellt werden. Die Zahl der Todesopfer stieg bis am Freitag auf mindestens 6300. Die Hoffnungen schwinden, weitere Überlebende aus den Trümmern zu retten.
Die meisten Europäer würden in dem beliebten Wandergebiet im Langtang-Nationalpark oder in der Region rund um den Mount Everest vermisst, sagte Rensje Teerink, Botschafterin der Europäischen Union in Kathmandu, am Freitag. «Wir wissen nicht, was mit ihnen passiert ist. Einige von ihnen könnten tot sein. Andere könnten sich einfach nur noch nicht gemeldet haben.»
Ein weiterer EU-Vertreter sagte, die meisten der Vermissten seien vermutlich wohlauf. Angesichts des schwierigen Zugangs zu den abgelegenen Regionen gebe es jedoch keine Nachrichten von ihnen.
Bei dem Erdbeben am Samstag kamen nach offiziellen Angaben mindestens 6300 Menschen ums Leben, davon 6204 in Nepal.
Mehr als 130’000 Häuser zerstört
Nach dem schweren Erdbeben schwinden die Hoffnungen, weitere Überlebende aus den Trümmern zu retten. Die Such- und Rettungsaktionen gingen langsam zu Ende, teilte das Büro für UNO-Katastrophenhilfe (OCHA) in der Nacht zu Freitag mit.
Am Donnerstag waren noch zwei Überlebende geborgen worden. Nun sei die Herausforderung, Tote zu bestatten, Vermisste zu identifizieren und Familien wieder zusammenzuführen.
Die UNO-Katastrophenhelfer verdeutlichten das schiere Ausmass der Katastrophe auch anhand der Sachschäden: Mindestens 130’000 Häuser wurden demnach zerstört, weitere 85’000 beschädigt.