An den 1.-Mai-Feiern im Kanton Aargau haben sich am Freitag mehrere Exponenten von Gewerkschaften und SP für soziale Gerechtigkeit und für einen Euro-Mindestkurs eingesetzt. Wegen des starken Frankens dürften die Arbeitsbedingungen nicht verschlechtert werden.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) müsse wieder einen Euro-Mindestkurs einführen, forderte Kurt Emmenegger, SP-Grossrat und Präsident des Aargauischen Gewerkschaftsbundes (AGB), an der 1.-Mai-Feier in Rheinfelden.
Mit Euro-Löhnen, Lohnsenkungen und Arbeitszeiterhöhungen könne das Problem des starken Frankens nicht gelöst werden. «Das ist wie wenn man mit Benzin ein Feuer löschen wollte», sagte Emmenegger laut Redetext. Die bürgerlichen Parteien versuchten, das Rad der Zeit zurückzudrehen.
Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP Aargau und Nationalrat, sagte in Aarau und Rheinfelden, dass Europa trotz der Finanzkrise von 2008 nicht vom «neoliberalen Irrsinn» befreit sei. Die Krise habe die Geister, die sie erschaffen habe, nicht erledigt, sondern ihnen neues Leben eingehaucht.
In der Schweiz würden die Rechte Schritt für Schritt abgebaut. Mit Blick auf alle Probleme der Welt sagte Wermuth: «Wir dürfen den Fatalismus, der unsere Gesellschaften ergriffen hat, nicht weiter zulassen.»
«Sinnvolle Arbeit für alle»
SP-Regierungsrat Urs Hofmann, der früher AGB-Präsident war, stellte an der Feier in Beinwil am See fest, dass sich der Arbeitsmarkt weiter verändern werde. Es müsse daher mehr Wert auf die Aus- und Weiterbildung für alle Arbeitnehmenden gelegt werden.
Gefordert seien die Sozialpartner und der Staat. «Wir müssen es schaffen, dass alle Menschen eine sinnvolle Arbeit finden», sagte Hofmann laut Redetext.
Stigmatisierung der Schwachen, Hetze gegen Randständige und billiger Populismus würden weiter helfen, sondern konkrete Massnahmen. Hofmann machte sich für einen sozialen Ausgleich stark.
SP-Nationalrat Yvonne Feri erinnerte an den Feiern in Baden und Muri daran, dass die Frauen ein grossen Teil der unbezahlten Arbeit leisten würden. Sie forderte Lohngleichheit. «Wir müssen zusammen am gleichen Strick ziehen und uns nicht auf den destruktiven Kampf der Geschlechter einlassen», redete Feri den Genossen und Genossinnen ins Gewissen.