Im Kanton Basel-Stadt hat die Zahl der aus der EU entsandten Arbeitnehmer nach zwei rückläufigen Jahren 2011 wieder zugenommen. Systematisches und wiederholtes Lohndumping konnte bei der Überprüfung der Arbeitsbedingungen nicht festgestellt werden.
Wie schon in den Vorjahren seien die orts- und branchenüblichen Löhne nur in Einzelfällen unterboten worden, teilte das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) des Kantons Basel-Stadt am Donnerstag mit. Die für die Überprüfung der Arbeitsbedingungen zuständige Tripartite Kommission führte letztes Jahr bei 483 Firmen respektive 776 Arbeitnehmern Lohnerhebungen durch.
2011 entsandten ausländische Firmen 4709 Personen in den Kanton Basel-Stadt. Das sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Zusätzlich wurden 6202 ausländische Arbeitskräfte kurzfristig bei Schweizer Firmen eingesetzt, davon 1097 von Temporärfirmen. Neben diesen wurden 2011 vor allem Inventurfirmen, Haushalte, Marktfahrende sowie Selbständige überprüft.
In der Baubranche, wo die Basler Baustellenkontrolle im Auftrag der Paritätischen Kommission die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrags überprüft, wurden bei 575 Kontrollen 306 Unregelmässigkeiten registriert. Bei 105 ausländischen Firmen folgte eine vertiefte Lohnbuchkontrolle.
Schliesslich meldete die Paritätische Kommission dem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) 89 Firmen wegen Verstössen gegen die minimalen Arbeits- und Lohnbedingungen. Das AWA verhängte gegen 36 Firmen eine Busse und verwarnte acht. Zudem wurden 19 Sperren verhängt, dies hauptsächlich wegen Auskunftsverweigerungen.