Keine Alters- und Amtszeitbeschränkung

Die Delegierten des 64. FIFA-Kongresses in São Paulo sprechen sich gegen eine Amtszeitbeschränkung für Spitzenfunktionäre im Weltverband aus. Auch ein Alterslimit wird mehrheitlich abgelehnt.

FIFA-Präsident Sepp Blatter während des Kongresses in Sâo Paulo (Bild: SI)

Die Delegierten des 64. FIFA-Kongresses in São Paulo sprechen sich gegen eine Amtszeitbeschränkung für Spitzenfunktionäre im Weltverband aus. Auch ein Alterslimit wird mehrheitlich abgelehnt.

Damit ist die letzte Stufe der umstrittenen Demokratiereform innerhalb der FIFA gescheitert. Das Ergebnis ist ein Sieg für Präsident Sepp Blatter. Der 78-jährige Walliser hatte sich gegen eine Beschränkung ausgesprochen. Blatter ist seit 1998 FIFA-Präsident und will im nächsten Jahr noch einmal kandidieren.

Im «Fall Katar» wurde in São Paulo bekannt, dass FIFA-Chefermittler Michael Garcia bei seiner Untersuchung der Korruptionsvorwürfe um die Vergaben der Weltmeisterschaften 2018 (Russland) und 2022 (Katar) auch Zugriff auf die Dokumente der «Sunday Times» hatte. «Die grosse Mehrheit dieses Materials stand uns zur Verfügung. Es wurde und wird untersucht. Wir haben die Quelle kontaktiert und sind zuversichtlich, vollständigen Zugang zum kompletten Daten-Set zu bekommen», sagte der Amerikaner.

Insgesamt hätten ihm bei den Untersuchungen beider WM-Vergaben mehrere 10’000 Dokumente zur Verfügung gestanden. Garcia hatte den Bericht am Montag abschliessen wollen, sprach nun aber davon, dass es noch weitere Informationen geben könnte. Aussagen über konkrete Ermittlungsergebnisse oder Verdachtsmomente gegen FIFA-Funktionäre machte Garcia wie erwartet nicht.

Das vergangene Jahr schloss die FIFA mit einem Gewinn von 53 Millionen Euro ab. Für den Turnus 2015 bis 2018 plant der Weltverband mit einem Budget von 3,68 Milliarden Euro. 1,68 Milliarden Euro kommen aus Marketing- und Ticketing-Einnahmen, rund 2 Milliarden Euro aus TV-Rechten. Vor der WM in Brasilien verfügt die FIFA über Reserven in Höhe von 1,05 Milliarden Euro.

Die Einnahmen der WM 2014 belaufen sich auf 3,3 Milliarden Euro. Nach Abzug der Kosten verbleiben 1,62 Milliarden Euro, wovon die FIFA rund 425 Millionen Euro an WM-Prämien ausschüttet, allein 25,8 Millionen Euro an den künftigen Weltmeister. 147,7 Millionen Euro schüttet die FIFA an ihre 209 Mitgliedsverbände aus, 590 Millionen Euro gehen in die Fussball-Entwicklungsprogramme. Andere FIFA-Turniere werden mit 386 Millionen Euro finanziert. Brasilien bekommt als WM-Gastgeber einen Bonus von 100 Millionen Dollar.

Nächster Artikel