Crawlspezialist Dominik Meichtry verpasst an den Europameisterschaften in Debrecen über seine Paradestrecke 200 m eine Medaille.
Der St. Galler blieb in 1:48,53 leicht über seiner Zeit vom Halbfinal am Dienstag. Der Olympia- und WM-Finalist zeigte sich nach seinem Rennen dennoch zufrieden. „Ich wäre gerne ein paar Hundertstel schneller gewesen. Aber die Distanz zu den Medaillen ist zu gross, diese Zeit habe ich im Moment nicht drauf“, so Meichtry. Zum drittklassierten Dominik Kozma aus Ungarn fehlten Meichtry 0,81 Sekunden. Gold über 200 m Crawl ging erwartungsgemäss an den Deutschen Paul Biedermann. Der Weltrekordhalter hatte zwei Tage zuvor schon über die doppelte Distanz triumphiert.
Brustschwimmer Yannick Käser sorgte in Ungarn für den ersten Schweizer Rekord. Der Aargauer schlug über 200 m in 2:12,09 an und qualifizierte sich damit an seinen ersten Langbahn-Europameisterschaften zugleich auch als Sechster für den Final vom Donnerstagabend. Käser senkte seine eigene Bestleistung, die er erst Mitte März an den Landesmeisterschaften aufgestellt hatte, um weitere neun Zehntel. Dank der Zeit von Debrecen darf Käser, der schon in Zürich die von Swiss Swimming geforderte Limite für Olympia geschafft hatte, fest mit London rechnen.
Alexandre Liess (20) tat es am dritten EM-Tag dem ein Jahr jüngeren Käser gleich. Liess verbesserte in 1:58,13 über 200 m Delfin nicht nur seinen Schweizer Rekord um eine halbe Sekunde, sondern schaffte ebenfalls den Einzug unter die besten 8 an dieser EM sowie die Olympia-Limite.
Eine grosse Enttäuschung setzte es hingegen für Flori Lang ab. Der Zürcher schied über 50 m Rücken in den Halbfinals aus. Als Zwölftem fehlten Lang in 25,75 mehr als drei Zehntel für den Finaleinzug. Vor vier Jahren in Eindhoven hatte Lang im Rücken-Sprint noch EM-Silber geholt.
Die Goldmedaillen am Mittwoch gingen bei den Männern neben Biedermann an Gregorio Paltrinieri (It/1500 m Crawl) und Laszlo Cseh (Un/200 m Lagen) sowie bei den Frauen an Sarah Sjöström (Sd/100 m Crawl) und Sarah Poewe (De/100 m Brust).