Die Sicherheit in Schweizer Atomkraftwerken ist im Jahr der Atomkatastrophe von Fukushima jederzeit gewährleistet gewesen. Zu diesem Schluss kommt die Schweizer Atomaufsichtsbehörde ENSI in ihrer Sicherheitsbilanz 2011.
Letztes Jahr ist es demnach in keinem der fünf Schweizer Atomkraftwerke (AKW) zu einer ungeplanten Schnellabschaltung gekommen. Seit Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerks 1969 ist dies erst das dritte Berichtsjahr, in dem es zu keiner ungeplanten Schnellabschaltung kam. Letztmals war dies in den Jahren 2006 und 2010 der Fall.
Auch bei den meldepflichtigen Vorkommnissen ist die ENSI-Bilanz positiv: Diese seien um einen Viertel auf 31 Ereignisse zurückgegangen. 30 davon wurden der Ereigniskategorie Null zugeordnet.
Keine schweren Vorfälle
Ein Ereignis wurde zur Kategorie 1 der nach aufsteigender Schwere eingeteilten siebenstufigen Ereignisskala gezählt. Betroffen war das AKW Mühleberg BE, das nur wenig unterhalb eines Staudamms an der Aare steht.
Das Reaktorunglück im japanischen Fukushima hatte eine Debatte über eine bei extremem Hochwasser mögliche Verstopfung der Wasserfassung für das Notkühlsystem ausgelöst. Die Mühleberg-Betreiberin BKW nahm deshalb das AKW vor dem ordentlichen Revisionstermin vom Netz, um die Anlage nachzurüsten.
Sieben Ereignisse betrafen das Kernkraftwerk Beznau mit Block 1 und 2; fünf Vorkommnisse betrafen das AKW Gösgen, elf das AKW Leibstadt und vier jenes von Mühleberg.
Zu drei Ereignissen kam es in den Kernanlagen des Paul-Scherrer-Insituts und zu einem Vorfall im Forschungsreaktor der ETH Lausanne. Kein Vorkommnis verzeichnete das ENSI beim Zentralen Zwischenlager Würenlingen ZWILAG und beim Forschungsreaktor der Universität Basel.
ENSI: Gutes Jahr
„Aus Sicht der Aufsichtsbehörde können wir hinsichtlich der Sicherheit der Schweizer Kernanlagen auf ein gutes Jahr zurückblicken“, lässt sich ENSI-Direktor Hans Wanner in der Medienmitteilung zitieren.
Die Anlagen befänden sich in einem sicherheitstechnisch guten Zustand. Dies hätten die laufenden Inspektionen kombiniert mit den Überprüfungen nach dem Unglück von Fukushima bestätigt. Insgesamt wurden letztes Jahr über 400 Inspektionen