Kenias Regierung hat die für Ende November geplante Schliessung des weltgrössten Flüchtlingslagers in Dadaab um sechs Monate aufgeschoben. Damit komme man einer Bitte des UNO-Flüchtlingshilfswerks nach, erklärte Innenminister Joseph Nkaissery am Mittwoch.
Man werde sich weiter aktiv darum bemühen, Flüchtlinge nach Somalia zurückzuschicken. In dem seit 25 Jahren bestehenden Lager im nordöstlichen Dadaab leben derzeit rund 340’000 Flüchtlinge, zumeist Somalis.
Experten hatten seit Monaten gewarnt, dass man die Menschen – von denen viele in Dadaab geboren und aufgewachsen sind – nicht einfach in das bitterarme und von Gewalt erschütterte Somalia zurückschicken könne.
Kenia hatte im April angekündigt, das Flüchtlingslager «aus Sicherheitsgründen» zu schliessen. Die Regierung befürchtet, dass die somalische Terrormiliz Al-Shabaab dort Kämpfer rekrutiert. Auch könnten sich Islamisten dort versteckt halten.