Kerim Frei wird in Zukunft für die türkische Nationalmannschaft spielen. Der 18-jährige ehemalige Schweizer Junioren-Internationale steht im Aufgebot für das Testspiel gegen Österreich in Wien.
Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat sich mit dem überraschenden Wechsel des jungen Offensivspielers abgefunden. Vor einigen Tagen wurde das Übertrittsgesuch eingereicht, nachdem der Spieler, der in der letzten Saison in der Premier League für Fulham zu 16 Einsätzen gekommen war, diesen schriftlich angefordert hatte.
Noch im Mai hatte Frei dem U21-Nationalcoach Pierluigi Tami versichert, er werde auch in Zukunft für die Schweiz spielen. Er sollte schon in naher Zukunft sein Debüt für die A-Nationalmannschaft geben. In den Ferien in der Türkei änderte der Teenager offenbar seine Meinung und reagierte daraufhin nicht mehr auf die wiederholten Kontaktversuche von Tami und Ottmar Hitzfeld. Gegenüber dem Technischen Direktor des SFV, Peter Knäbel, bestätigte er dann aber seine Wechselabsichten.
Beim SFV will man nicht darüber spekulieren, wie der Meinungsumschwung zustande gekommen ist. Man habe das Möglichste getan, um den Spieler in den eigenen Reihen zu halten. Nur Zahlungen irgendwelcher Art seien nie infrage gekommen.
Für den Verband ist Freis Verhalten eine Enttäuschung. In den letzten Jahren und nachdem sich Mladen Petric, Ivan Rakitiv oder Zdravko Kuzmanovic gegen die Schweizer Nationalmannschaft entschieden hatten, konnte der SFV aber diverse Nachwuchsspieler mit Migrationshintergrund an sich binden, etwa Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka oder Nassim Ben Khalifa. Dass der eine oder andere vom SFV ausgebildete Doppelbürger sich gegen die Schweiz entscheidet, ist nicht zu verhindern. Andere Nationen kämpfen mit den gleichen Problemen. Im letzten Aufgebot der türkischen Nationalmannschaft stehen neben Frei zwei weitere Spieler, die in der Juniorenzeit für ein anderes Team gespielt haben. Ömer Toprak wurde mit der deutschen U19 genauso Europameister wie Mevlüt Erding mit der französischen U17.