Kerry fordert Konfliktparteien im Südsudan zu Ende der Gewalt auf

US-Aussenminister John Kerry hat die Konfliktparteien im Südsudan zu einem Ende der Kämpfe aufgefordert. Die «Tötungen» in dem jungen afrikanischen Staat müssten aufhören und der humanitäre Zugang zur Bevölkerung gewährleistet werden.

US-Aussenminister John Kerry (Archiv) (Bild: sda)

US-Aussenminister John Kerry hat die Konfliktparteien im Südsudan zu einem Ende der Kämpfe aufgefordert. Die «Tötungen» in dem jungen afrikanischen Staat müssten aufhören und der humanitäre Zugang zur Bevölkerung gewährleistet werden.

Das sagte Kerry am Donnerstag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zum Auftakt seiner Afrikareise. Kerry führte zuvor Gespräche mit seinen Amtskollegen aus Äthiopien, Kenia und Uganda.

Der blutige Konflikt im Südsudan mit tausenden Toten beschäftigt die Afrikanische Union (AU), die in Addis Abeba ihren Sitz hat, seit Monaten. Die AU versucht, zwischen Vertretern der Regierung von Präsident Salva Kiir und der Gegenseite um seinen Rivalen und früheren Stellvertreter Riek Machar zu vermitteln – bislang ohne eine Aussicht auf die friedliche Lösung des Konflikts.

Zusätzlich angeheizt wird die Krise von Rivalitäten der Volksgruppen der Dinka und der Nuer. Auch die beiden Politiker gehören den verschiedenen Ethnien an.

Kerry sagte vor Journalisten in Addis Abeba, der Kern des Konflikts sei eine persönliche Fehde zwischen Kiir und Machar. Beide Lager seien der Auffassung, diesen militärisch austragen zu können. «Doch es gibt keine militärische Lösung.» Washington werde daher «harte Botschaften» an die Konfliktparteien senden, sollten diese keine Massnahmen für ein Ende der Gewalt ergreifen.

UNO warnt vor Völkermord

Die UNO fürchtet mittlerweile einen Völkermord im Südsudan, ähnlich wie 1994 in Ruanda. Zudem drohe dem Land eine Hungersnot. Auch Menschenrechtsgruppen hatten bereits vor einer Katastrophe in dem 2011 gegründeten Staat gewarnt.

Durch den Völkermord in Ruanda waren damals rund 800’000 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer des Genozids waren Angehörige der Bevölkerungsminderheit der Tutsi, die von Angehörigen der Hutu umgebracht wurden.

Kerry wollte im Zuge seiner mehrtägigen Afrikareise auch in die Demokratische Republik Kongo und nach Angola reisen. Ihn dürften dabei auch die Konflikte im Kongo sowie in Somalia und in der Zentralafrikanischen Republik beschäftigen.

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