Kevin Fiala wird beim NHL-Draft in Philadelphia als siebenter Schweizer in der ersten Runde gewählt. Die Nashville Predators ziehen den 17-jährigen Uzwiler als Nummer 11.
Fialas Ziel waren die Top Ten gewesen. Diese hat er zwar knapp verpasst, dennoch kann er stolz sein. Von den Schweizer Spielern war bislang einzig Nino Niederreiter früher berücksichtigt worden – 2010 als Nummer 5. Fiala verdrängte Sven Bärtschi (Nr. 13) von der zweiten Position. Damit sind in den letzten fünf Jahren vier Schweizer in der ersten Runde gezogen worden, was dem hiesigen Eishockey ein gutes Zeugnis ausstellt.
Nashville ist bekannt dafür, eine sehr geduldige Organisation zu sein. Die Hoffnungsträger werden behutsam an die NHL herangeführt. Deshalb ist wahrscheinlicher, dass Fiala in der kommenden Saison noch nicht in der besten Liga der Welt zum Zug kommen wird. Er wird jedenfalls Gespräche mit den Verantwortlichen des Juniorenteams Remparts de Québec führen. Er selber würde jedoch in diesem Fall eine weitere Saison bei HV71 Jönköping in der schwedischen Elitserien oder die AHL bevorzugen.
Sollte Fiala doch schon den Sprung in die NHL schaffen, könnte er auf die Unterstützung von Nationalmannschafts-Kollege Roman Josi zählen. Der Berner Verteidiger ist bei den Predators eine feste Grösse. Auch Simon Moser könnte weiter zur Organisation gehören, jedenfalls hat Nashville ihm eine Offerte unterbreitet. In der vergangenen Saison kam der Berner Flügelstürmer zu sechs NHL-Einsätzen.
Fiala ist bereits der vierte Schweizer nach Timo Helbling (1999, Nr. 162), Martin Höhener (2000, Nr. 284) und Josi (2008, Nr. 38), der von den Predators gedraftet wurde. Nashville hat in den letzten beiden Spielzeiten deutlich die Playoffs verpasst. Deshalb wurde Headcoach Barry Trotz, der das Amt seit der Gründung im Jahr 1997 inne gehabt hatte, durch Peter Laviolette ersetzt.
Zwei Positionen vor Fiala wurde Nikolaj Ehlers gezogen, und zwar von den Winnipeg Jets. Der 18-jährige, sehr dynamisch spielende Däne lebte von 2007 bis 2013 in der Schweiz und spielte für Biel. Deshalb gilt der Sohn des Lausanner Trainers Heinz Ehlers in der NLA als Schweizer. In der vergangenen Saison erzielte er für die Halifax Mooseheads in der Juniorenliga QMJHL in 79 Partien sagenhafte 132 Skorerpunkte. Zwar will Ehlers selbstredend so schnell wie möglich in der NHL spielen, er würde es jedoch als Herausforderung ansehen, wenn er zu den Junioren zurückgeschickt werden würde.
Fiala ist nicht der einzige Schweizer, der gedraftet wurde. So wählten die San José Sharks den Genfer Noah Rod als Nummer 53. Der 18-jährige Stürmer hatte in der abgelaufenen Spielzeit 40 NLA-Partien für Servette bestritten. Beeindruckend war, wie er im sechsten Spiel der Viertelfinalserie gegen Lugano den entscheidenden Penalty verwertete. Berücksichtigt wurde auch der lettische Goalie Elvis Merzlikins, der bei den Rapperswil-Jona Lakers tätig ist. Die Columbus Blue Jackets zogen ihn als Nummer 76. Die Ehre als Nummer-1-Pick wurde dem kanadischen Verteidiger Aaron Ekblad zuteil – von den Florida Panthers.