Die amtierende Berner SP-Nationalrätin Margret Kiener Nellen hat die erste Hürde für eine neue Nationalratskandidatur geschafft: Die SP Region Bern-Mittelland hat sie am Mittwochabend zuhanden der Kantonalpartei für einen Listenplatz nominiert.
Die wegen einer Steuererklärung aus dem Jahr 2011 in die Schlagzeilen geratene Rechtsanwältin aus Bolligen BE machte an einer Versammlung der regionalen Sektion zwar deutlich weniger Stimmen als andere Bewerber. Sie übertraf aber auch klar das für eine Nomination nötige absolute Mehr.
Kiener Nellen muss nun noch von der Kantonalpartei nominiert werden: Die definitive Listengestaltung für die Nationalratswahlen vom Herbst dieses Jahres nimmt die SP Kanton Bern an einer Versammlung Anfang März vor.
Gegen eine Kandidatur von Kiener Nellen wurde an der Versammlung in Bern vor allem ins Feld geführt, ihre Kandidatur würde der Partei schaden. Eine Partei, die sich für Steuergerechtigkeit eintrete, mache sich so unglaubwürdig.
Die Befürworter einer neuen Kandidatur sagten, gegen Kiener Nellen laufe eine Kampagne. Es gehe darum, der SP zu schaden. Kiener Nellen habe nichts Illegales getan und sei eine gute Politikerin.
Die «Weltwoche» hatte im Herbst des letzten Jahres geschrieben, das Ehepaar Kiener Nellen verfüge über ein grosses Vermögen, habe aber 2011 dank eines Einkaufs des Mannes von Margret Kiener Nellen in eine Pensionskasse kein Einkommen versteuert.
Angesichts des Kampfs von Kiener Nellen gegen die Steueroptimierung der Langenthaler Ammann Group und angesichts ihres Kampfes gegen die Pauschalbesteuerung sei das Doppelmoral.