Futter für PlayStation Vita BesitzerInnen ist rar. Nun erscheint ein rundum gelungener Sciencefiction-Shooter für Sonys portable Daddelkiste und erfreut Actionfans.
Es ist jammerschade: Die PlayStation Vita fristet seit ihrem Erscheinen ein tragisches Nischendasein. Obschon technisch innovativ und bestens gerüstet, fehlte der portablen Konsole schlicht das Futter. Abgesehen von ein paar seltenen Perlen (z.B. Little Big Planet) gab es keinen einzigen Systemseller.
Endlich, ganze zwei Jahre nach dem Release der PSV erscheint mit KILLZONE: MERCENARY ein neues Highlight. PlayStation Fans kennen die Killzone Reihe seit Jahrzehnten. Salopp formuliert: Was bei Microsft Gears of War ist, ist bei Sony Killzone. Eine martialische Serie rund um ausserirdische Invasoren und den aussichtslos scheinenden Kampf der Menschheit dagegen.
KILLZONE: MERCENARY ist ein Ableger, ein sogenanntes Spin-Off. Die Geschehnisse knüpfen direkt an das erste Konsolenspiel an. Die Helghast haben soeben die Erde angegriffen. Ein Trüppchen Söldner übernimmt besonders riskante Aufträge. Einer davon ist es, den vektanischen Botschafter und dessen Familie zu evakuieren. Für den Botschafter interessieren sich aber auch die Helghast überraschend stark. Nach Ankunft des Spielers sind der Botschafter und dessen Frau bereits tot. Einzig der Sohn, Justus, hat den Angriff überlebt. Bald wird klar, dass der Junge im tobenden Krieg eine Schlüsselrolle spielt. Und der eigentliche nur auf den eigenen Vorteil bedachte Söldner muss eine folgenschwere Entscheidung treffen: Auf wessen Seite steht er?
Besonders originell ist die Story zugegebenermassen nicht- aber das ist in diesem Genre auch nicht wirklich zwingend. Was allerdings an KILLZONE MERCENARY vollumfänglich überzeugt, ist die Grafik: Nicht selten vergisst man, dass man hier nicht auf einer PS3 spielt, sondern auf der Hosentaschen-Daddelkiste. Die Grafik braucht sich keine Sekunde vor den „grossen“ Konsolengeschwistern zu verstecken. Und selbst das beste iOS Spiel kommt nicht an das Gebotene heran. Die Grafik ist stets flüssig, glänzt mit hübschen Effekten und einem unglaublichen Detailgrad. Auch die Soundeffekte und die Musik sind prima gelungen und machen mit Kopfhörern riesig Spass.
Die Steuerung funktioniert grösstenteils sehr gut. Einzig der Entscheid den Kreis-Knopf doppelt zu belegen, ist unglücklich. Drückt man den Knopf nämlich im Laufen, sprintet die Spielfigur los, im Stehen geht sie in die Knie. Und so kommt es nicht selten vor, dass man gerne in eine stabile Schussposition gehen möchte, stattdessen aber wie ein Irrer auf die Gegner zustürmt.
Einen Multiplayer-Modus gibt’s ebenfalls. Die üblichen Modi wie Team Deathmatch, Free-for-all und ein modifizierter Team Deathmatch Mode mit Missionen sind vorhanden und können auf sechs verschiedenen Karten gespielt werden. Technisch funktioniert das alles bestens, der Spielspass hält sich allerdings anbetrachts der Einfallslosigkeit sehr in Grenzen.
Die einzelnen Missionen dauern jeweils etwa eine halbe Stunde, die gesamte Spielhandlung besteht aus 9 Missionen. Entsprechend ist die Gesamtspielzeit mit vier Stunden recht kurz. Allerdings handelt es sich hier um ein Spiel, das man auch gerne mal wieder zockt, auch wenn man schon mit allen Missionen durch ist.
KILLZONE MERCENARY ist aktuell sicherlich eines der besten Spiele für die PS Vita- und das erst noch zu einem fairen Preis. Würden im Monatstakt derart hochstehende Spiele veröffentlicht, das Gerät wäre ein absoluter Riesenhit.
Spieltrieb-Faktor: 8 von 10 Punkten
Titel: Killzone Mercenary
Plattform: PS Vita
Spieler: 1-8 (online)
PEGI: Ab 18 Jahren
Preis: ca. 49 Franken
Das Cover