Kim Dotcom startet neuen Internetdienst «Mega»

Ein Jahr nach seiner Festnahme ist der Gründer des Internet-Speicherdienstes Megaupload, Kim Schmitz, mit einer neuen Plattform an den Start gegangen. Für den neuen Dienst namens «Mega» hätten sich binnen einer Stunde 100’000 Nutzer registriert.

Startseite der neuen Filesharing-Seite «Mega». (Bild: Screenshot)

Ein Jahr nach seiner Festnahme ist der Gründer des Internet-Speicherdienstes Megaupload, Kim Schmitz, mit einer neuen Plattform an den Start gegangen. Für den neuen Dienst namens «Mega» hätten sich binnen einer Stunde 100’000 Nutzer registriert.

Dies teilte Schmitz, der sich Kim Dotcom nennt, über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mit. Mega soll die vom FBI geschlossene Internetplattform Megaupload ersetzen.

Die neue Webseite war am Sonntag nur schwer zu erreichen. Laut Kim Dotcom sind die Verbindungsschwierigkeiten auf die «unglaublich grosse Nachfrage» zurückzuführen. Die Bandbreitennutzung der Server habe zehn Minuten nach dem Start 10 GB betragen. Innerhalb weniger Stunden registrierte Mega über eine halbe Million Nutzer. 


Nicht zahlende Nutzer erhalten bei Mega 50 GB Cloudspace (Speicherplatz). Premium-Nutzer können zwischen verschiedenen Angeboten von 500 GB (10 Euro/Mt.) bis zu 4 TB (30 Euro/Mt.) wählen. 

An der Pressekonferenz zum Launch von Mega kündigte Schmitz alias Dotcom weitere Projekte an. Dabei handelt es sich laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zum einen um den Musikdienst Megabox, der Musikern den Verkauf ihrer Werke direkt an Kunden ermöglichen soll. Des weiteren soll der umtriebige Unternehmer ein eigenes Filmportal planen.

Auf freiem Fuss in Neuseeland

Der gebürtige Deutsche Kim Schmitz war am 20. Januar 2012 festgenommen worden. Er ist gegen Kaution auf freiem Fuss in seiner Wahlheimat in Neuseeland. Schmitz wird der Internetpiraterie im grossen Stil beschuldigt.

Megaupload bot seinen Nutzern an, Daten im Internet zu speichern und mit anderen zu teilen. Dies ist nicht illegal, doch der Dienst wurde auch dazu genutzt, Raubkopien etwa von Musik, Filmen und Software zu verbreiten.

Auslieferung verlangt

Die USA beschuldigen die Verantwortlichen, unrechtmässig 140 Millionen Euro angesammelt zu haben und beantragten die Auslieferung des 39-Jährigen. Eine Anhörung soll im August stattfinden.

Sollte Schmitz vor ein US-Gericht gestellt werden, drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. Kim Dotcom argumentiert, er könne nicht für Urheberrechtsverletzungen von Dritten verantwortlich gemacht werden.

Die neue Plattform Mega soll über ein ausgeklügeltes Verschlüsselungssystem verfügen, so dass zwar die Nutzer, nicht aber die Betreiber der Seite wissen, welche Daten sie speichern und teilen. Theoretisch könnten so die Betreiber nicht für illegale Kopien verantwortlich gemacht werden.

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