Kioskbetreiber dürfen bleiben

Das Ehepaar Chandrakumarer muss seinen Kiosk am Kannenfeldplatz doch nicht aufgeben. Die Basler Verkehrs-Betriebe haben die Kündigung zurückgezogen.

Die BVB verlängern den Vertrag mit den Chandrakumarers um fünf weitere Jahre. (Bild: Carmen Wong Fisch)

Das Ehepaar Chandrakumarer muss seinen Kiosk am Kannenfeldplatz doch nicht aufgeben. Die Basler Verkehrs-Betriebe haben die Kündigung zurückgezogen.

Happy End für die Chandrakumarers: Das Ehepaar darf den Kiosk im denkmalgeschützten Tramhäuschen am Kannenfeldplatz weiterhin betreiben. Die Basler Verkehrs-Betriebe haben die Kündigung zurückgezogen und einen Vertrag für fünf weitere Jahre – mit Option auf Verlängerung – unterschrieben. Dies bestätigen Iyampillai Chandrakumarer und seine Frau Kalpana: «Wir sind wahsinnig glücklich darüber», sagt Kalpana Chandrakumarer.

Eigentlich hätte das Ehepaar aus Sri Lanka den Kiosk Ende März 2014 aufgeben müssen. Die BVB, als Verpächterin des Gebäudes, hatten den Vertrag aufgelöst – über die Gründe jedoch tappte das Paar im Dunkeln. Denn nicht mal die BVB wussten im Frühling 2013, was mit dem seit 1926 existierenden Tramhäuschen passieren soll. «Kurz nachdem die TagesWoche über unseren Fall berichtet hatte, suchten die BVB das Gespräch mit uns. Seither gab gab es drei Sitzungen, am 2. Januar haben wir schliesslich den neuen Vertrag von den BVB bekommen», sagt Iyampillai Chandrakumarer.

Mehr Miete

Die Kündigung der Kioskbetreiber löste im Quartier grossen Unmut aus, wie mehrere Videos von «Bebbi TV» zeigen. Rund 400 Personen setzten sich mit einer Unterschrift für das Bleiben der Chandrakumarers am Kannenfeldplatz ein. Die Unterschriften wären den BVB übergeben worden, wenn die Verhandlungen nichts gebracht hätten. So weit kam es allerdings nicht.

Happy End für Iyampillai Chandrakumarer und seine Frau Kalpana. Sie dürfen ihren Kiosk am Kannenfeldplatz behalten.

Happy End für Iyampillai Chandrakumarer und seine Frau Kalpana. Sie dürfen ihren Kiosk am Kannenfeldplatz behalten. (Bild: Yen Duong)

Die Chandrakumarers, die den Kiosk seit Sommer 2004 betreiben, sind im Quartier sehr beliebt. In jahrelanger Arbeit verwandelten sie die ehemalige Bruchbrude in ein florierendes Geschäft – sieben Tage die Woche, von 6 bis 22 Uhr. Den Kiosk hat der Fabrikarbeiter für seine Frau aufgemacht, damit sie ihre Arbeitszeiten neben den beiden Kindern flexibel einteilen kann.

«Das Wichtigste war für uns immer, bleiben zu können – und dafür zahlen wir auch gerne ein bisschen mehr.»

Rund 450 Franken Miete zahlte das Paar bisher. «Künftig werden es etwa 1000 Franken sein. Ich bin aber absolut zufrieden mit der Lösung», so Iyampillai Chandrakumarer. Er habe den BVB schon ein paar Mal signalisiert, mehr Miete zahlen zu wollen. «Das Wichtigste war für uns immer, bleiben zu können – und dafür zahlen wir auch gerne ein bisschen mehr.»

Mit dem Rückzug der Kündigung sorgen die BVB seit langem wieder mal für positive Schlagzeilen, das Image des staatsnahen Betriebes ist momentan äusserst angeschlagen. BVB-Mediensprecherin Jelena Dobrivojevic sagt zur Vertragsverlängerung: «Wir freuen uns, dass es mit der Mieterschaft des Kiosks zu einer für beide Seiten stimmige Einigung gekommen ist und sie den Kiosk am Kannenfeldplatz weiterführen.»

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Zum Beitrag von Bebbi TV.

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