Bei der Parlamentswahl in Bangladesch hat die regierende Awami-Liga deutlich mehr als zwei Drittel aller Mandate gewonnen. Der Sieg der Partei von Ministerpräsidentin Sheik Hasina stand wegen eines Boykotts der wichtigsten Oppositionspartei ausser Frage.
Wegen des Boykotts der nationalistischen BNP fielen bereits 127 Mandate an die Awami-Liga, da es keine Gegenkandidaten gab. Von den noch umstrittenen Mandaten gewann die Regierungspartei 105 und verfügt damit über 232 der 300 Parlamentssitze.
Die Wahl war von zahlreichen Gewalttaten überschattet worden. Dabei wurden offenbar allein am Sonntag mindestens 24 Menschen getötet. Das geht aus am Montag veröffentlichten Aufstellungen der Opposition hervor, die allein in den eigenen Reihen 21 Tote zählte. Mehr als 130 Wahllokale wurden in Brand gesetzt.
Hintergrund der Gewalt ist ein erbitterter Machtkampf zwischen BNP-Chefin Khaleda Zia und Hasina. Beide Politikerinnen bestimmen seit mehr als 20 Jahren die Geschicke des verarmten Landes in Südostasien, das als Niedriglohn-Land eine Schlüsselrolle für die weltweite Textilindustrie spielt.