Der Regierungschef der früheren Sowjetrepublik Kirgistan, Almasbek Atambajew, hat die Präsidentschaftswahl in dem Land nach offiziellen Angaben gewonnen.
„Atambajew hat mehr als die Hälfte der Stimmen der Bürger erhalten, die an der Wahl teilgenommen haben, und wir können sagen, dass er in der ersten Wahlrunde gewonnen hat“, teilte die Wahlkommission mit. Nach Auszählung der Wahlzettel aus 95 Prozent der Wahllokale kam der Regierungschef auf 62,9 Prozent der Stimmen.
Für einen Wahlsieg in der ersten Runde waren mehr als 50 Prozent der Stimmen nötig. Atambajews grösste Herausforderer, Adachan Madumarow und Katschimbek Taschijew, kamen den Angaben zufolge auf 14,9 und 14,4 Prozent.
Die Wahlkommission räumte vereinzelte Unregelmässigkeiten bei der Wahl ein, die aber das Endergebnis nicht beeinflussen würden. Taschijew hatte bereits vor dem Endergebnis von Wahlbetrug gesprochen.
Nach dem Sturz von Präsident Kurmanbek Bakijew im April 2010 folgten blutige ethnische Unruhen zwischen Usbeken und Kirgisen. Mit der Wahl hofft das zentralasiatische Land auf eine Rückkehr zur Stabilität.
Kirgistan gilt als strategisch wichtig. Es beherbergt als einziges Land sowohl einen US-, als auch einen russischen Militärstützpunkt. Eine friedliche Wahl würde Kirgistan zum ersten unter den autoritär geführten zentralasiatischen Staaten machen, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einen demokratischen Machtwechsel vollzieht.