Der HC Davos verliert sein erstes Spiel am Heimturnier gegen Jekaterinburg deutlich 1:5. Der dezimierte Schweizer Meister stand spätestens ab Spielmitte auf verlorenem Posten.
Mit den Startschwierigkeiten der dezimierten Davoser war zu rechnen. In den letzten Wochen hatten sie einen umfangreichen Parcours zu bewältigen. Der markante Aufschwung in der Meisterschaft – Del Curtos Equipe gewann neun der letzten elf Spiele – zehrte das Team aus. Die Exploits auf dem Weg in die Halbfinals der Champions League kosteten ebenso Kraft.
Zudem verlief dann die Begegnung aus der Optik von Davos auch ganz und gar nicht wunschgemäss. Unmittelbar nach dem hart erarbeiteten 1:2 (31.) durch Devin Setoguchi erhöhten die Russen ihren Vorsprung abermals auf zwei Treffer. Die Gastgeber hatten sich für ihre Verhältnisse nicht zum ersten Mal allzu leichtfertig austricksen lassen.
Als Andrej Alexejew in der vorletzten Minute des mittleren Abschnitts das 4:1 markierte, drosselte der HCD mit Blick auf die weiteren Herausforderungen spürbar den Aufwand und Widerstand. Mit dem wild entschlossenen und auf jeder Position brillanten HCD aus der Champions League war die Spengler-Cup-Version der Bündner zu keinem Zeitpunkt zu vergleichen. Selbst Josef Marhas Teilzeit-Comeback im illustren Betreuerstab bewirkte (noch) nichts.
Der personelle Spielraum im HCD ist knapper bemessen als auch schon, zumal die Bündner zusätzlich einen ganzen Block Talente an die U20-WM in Helsinki zu delegieren hatten. Und Alexandre Picard, David Moss und Ville Koistinen, die drei Leihgaben von Genf, Biel sowie Langnau, vergrösserten das spielerische Volumen kaum. Ihr Einfluss war nur in negativer Hinsicht spürbar: Picard vergab per Penalty das 1:1, Koistinen sass beim 0:1 auf der Strafbank.
Angesichts der vielversprechenden Perspektiven in der Champions League haben sich auch die Prioritäten ohnehin verschoben. Del Curtos Ärger über die Vorführung wird sich in engen Grenzen halten. Für ihn dürfte beim 20. Spengler-Cup unter seiner Leitung für einmal im Vordergrund stehen, die Energiereserven adäquat zu verwalten, ohne dabei die Anhänger zu verärgern.
Für die Unterhaltung des Publikums war ausnahmslos Jekaterinburg verantwortlich. Der 108-Kilogramm-Brocken Alexej Michnow und Anatoli Golyschew, momentan der drittbeste Torschütze der russischen Liga, stoppten den kraftlosen Schweizer Meister mit je zwei Skorerpunkten im Alleingang.
Davos – Jekaterinburg 1:5 (0:1, 1:3, 0:1)
6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kimmerli (Ka)/Wehrli, Fluri/Tscherrig. – Tore: 20. (19:13) Michnow (Koukal, Elo/Ausschlus Koistinen) 0:1. 30. (29:02) Golyschew (Koukal) 0:2. 31. (30:33) Setoguchi 1:2. 34. Jemelin (Golyschew) 1:3. 39. Alexejew (Timaschow) 1:4. 52. Michnow 1:5. – Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Davos: Genoni; Du Bois, Guerra; Nater, Forster; Jung, Koistinen; Brejcak, Paschoud; Sciaroni, Ambühl, Picard; Marc Wieser, Lindgren, Jörg; Setoguchi, Corvi, Moss; Ryser, Walser, Sieber.
Jektarinburg: Kovar; Megalinski, Wassilewski; Timaschow, Turbin; Trjamkin, Kivisto; Woropajew, Antonowski; Tortschenjuk, Roman, Garejew; Michnow, Golyschew, Koukal; Elo, Jemelin, Knjasew; Mitjakin, Alexejew, Welitschkin.
Bemerkungen: Davos ohne Axelsson, Paulsson, Schneeberger, Simion (alle verletzt), Dino Wieser (krank), Heldner, Kindschi, Egli, Forrer, Tino Kessler (alle U20-WM), Schmutz, Aeschlimann, Schläpfer, Portmann (alle überzählig). 11. Pfostenschuss von Forster. 21. Picard verschiesst einen Penalty. 57. Pfostenschuss von Megalinski. 57. Timeout von Jektarinburg, ab 56:57 bis 57:54 ohne Goalie.
Rangliste: 1. Team Canada 1/3 (2:1). 2. Jekaterinburg 2/3 (6:3). 3. Davos 1/0 (1:5). – Nächstes Spiel: HC Davos – Team Canada (Montag, 20.15 Uhr).