Kleine Standseilbahn soll den Berner Bärenpark besser erschliessen

Der Berner Bärenpark wird mit einer kleinen Standseilbahn besser für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erschlossen. Damit wird ein Anliegen der Behindertenverbände umgesetzt. Die Stadtregierung hat einen Kredit von 2,92 Mio. Franken ans Parlament verabschiedet.

Blick von oben auf den beliebten Bärenpark an Ostern (Archiv) (Bild: sda)

Der Berner Bärenpark wird mit einer kleinen Standseilbahn besser für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erschlossen. Damit wird ein Anliegen der Behindertenverbände umgesetzt. Die Stadtregierung hat einen Kredit von 2,92 Mio. Franken ans Parlament verabschiedet.

Seit Jahren schon machten Behindertenverbände auf das Malaise aufmerksam: eines der beliebtesten Wahrzeichen der Stadt war für Rollstuhlfahrer bisher nur schlecht erreichbar. Sie mussten sich über einen steilen Kiesweg hinunter an die Aare rollen lassen – und natürlich auch wieder hochschieben.

Mit dem Schräglift könne ein Rollstuhlfahrer den Park künftig allein besuchen, ohne vorher einen Helfer organisieren zu müssen, zeigte sich Herbert Bichsel von der Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern am Donnerstag vor den Medien erfreut.

Die kleine Standseilbahn soll aber nicht nur Behinderten kostenlos zur Verfügung stehen, sondern allen Besucherinnen und Besuchern. Die Kabine fasst zwei Rollstühle gleichzeitig oder bis zu 15 Personen. Das Vergnügen ist indessen kurz: die Fahrt dauert etwa eine Minute.

Der Lift fährt auf Schienen, die entlang der südlichen Begrenzungsmauer des Bärengeheges verlaufen. Er ist tagsüber offen, nachts können ihn nur Behinderte mit einem entsprechenden Schlüssel, einem sogenannten Eurokey, benutzen.

Instabiler Hang

Dass die hindernisfreie Erschliessung des Bärenparks so lange dauerte, hat verschiedene Gründe. Der Hang, an dem der Bärenpark gebaut wurde, ist geologisch sehr anspruchsvoll und instabil. Der Park befindet sich zudem in unmittelbarer Nähe der denkmalpflegerisch sensiblen Altstadt. Und dann waren da auch noch die Kosten, die es zu berücksichtigen galt.

Der Bau des Bärenparks allein hatte seinerzeit schon viel mehr Geld verschlungen als angenommen. Nur Tage vor der Eröffnung des Parks im Jahr 2009 wurde das Finanzdebakel publik. Es sollte das politische Bern noch monatelang beschäftigen.

«Der Hang hat den Bären bisher mehr Glück gebracht als der Politik», konstatierte der Stadtberner Gemeinderat Alexandre Schmidt. Der Bärenpark verdiene es aber, weiterentwickelt zu werden. Jährlich besuchen 1,5 Millionen Menschen die Attraktion.

Sage und schreibe 22 Varianten für die hindernisfreie Erschliessung des Parks wurden in den letzten Jahren geprüft – und allesamt wieder verworfen. Erst vor gut einem Jahr gelang der Durchbruch.

Läuft alles nach den Vorstellungen der Berner Stadtregierung kann der Schräglift im Sommer 2015 gebaut und im Herbst desselben Jahres in Betrieb genommen werden.

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