In Frankreich ist ein Baby aus einem Spital entführt worden. Das fünf Monate alte Kleinkind verschwand am Samstagabend aus der Timone-Klinik von Marseille. Die Ermittler gehen davon aus, dass das an Bronchitis erkrankte Baby von den eigenen Eltern aus der Klinik gebracht wurde.
Dies teilte die Polizei am Montag mit. Den Eltern des entführten Kindes war Ende Oktober das Sorgerecht entzogen worden, weil das Kleinkind schwer unterernährt war. Sie versuchten seitdem mehrfach, das in einer Kinderkrippe des Sozialamtes untergekommene Baby wiederzubekommen.
Es gebe „überhaupt keine Hinweise“ darauf, dass jemand anderes als die Eltern das Kind habe entführen können, erklärte die Polizei. Die Behörden hatten aber Schwierigkeiten, die Eltern zu finden. Diese stammen demnach aus Rumänien und ziehen zwischen verschiedenen Roma-Lagern in Frankreich hin und her.
Mehrere Fälle von Kindesentführung
In den vergangenen Monaten waren mehrfach bei Aufsehen erregenden Fällen Babys aus französischen Spitälern entführt worden. Im August wurde in Marseille ein Neugeborenes entführt; es wurde einen Tag später gesund wiedergefunden. Die 19-jährige Entführerin litt unter Persönlichkeitsstörungen.
Mitte Dezember dann wurde ein nur wenige Tage alter Säugling aus einem Spital in Nancy entführt. Das Baby wurde Stunden später wohlbehalten aufgefunden, die Kidnapperin festgenommen.