Klimaexperten bereiten in Bangkok Gipfel in Doha vor

Klimaexperten aus 177 Ländern wollen auf ihrem letzten Treffen vor dem Klimagipfel in Doha Stolpersteine auf dem Weg zu einem neuen UNO-Klimaabkommen aus dem Weg räumen. Die Liste der offenen Fragen ist noch lang.

Christiana Figueres, die Chefin des UNO-Klimasekretariats (Archiv) (Bild: sda)

Klimaexperten aus 177 Ländern wollen auf ihrem letzten Treffen vor dem Klimagipfel in Doha Stolpersteine auf dem Weg zu einem neuen UNO-Klimaabkommen aus dem Weg räumen. Die Liste der offenen Fragen ist noch lang.

Die mehr als 1400 Delegierten tagen seit Donnerstag in Bangkok. „Sie müssen die Ärmel hochkrempeln und viel tun, um für Doha einen fruchtbaren Boden zu bereiten“, sagte die Chefin des UNO-Klimasekretariats, Christiana Figueres.

„Der Klimawandel wird immer akuter, die Lage ist schlimmer als noch vor wenigen Jahren gedacht“, sagte Figueres. Klimaschutzzusagen werden in Bangkok nicht erwartet.

In Doha (Hauptstadt des Emirats Katar am Persischen Golf) geht es vor allem um zwei Dinge: die Einigung auf ein Verhandlungsmandat für einen für alle Welt verbindlichen UNO-Klimaschutzvertrag, der 2015 verabschiedet werden soll, und um die Verlängerung des nur einige Industrieländer umfassenden Kyotoprotokolls, dessen erste Phase Ende des Jahres ausläuft.

Viele offene Fragen

Die Experten in Bangkok wollen vorab klären, ob etwa bei Emissionsminderungen Waldschutz berücksichtigt werden soll und wie der CO2-Gehalt von Wäldern bestimmt wird. Ein anderes Thema sind gemeinsame Massstäbe bei Wirtschaftsprognosen, die Länder als Grundlage für ihre individuellen Emissionsszenarien wählen.

Offen ist auch, ob die zweite Phase des Kyoto-Protokolls fünf oder acht Jahre dauern soll. Inselstaaten wollen lieber in fünf Jahren noch striktere Auflagen erreichen. Industriestaaten wollen eine Laufzeit von acht Jahren, um die ganze Zeit bis 2020 zu überbrücken, wenn der neue Weltklimaschutzvertrag in Kraft treten soll.

Ob sich Länder wie Russland, die die Treibhausgase stärker reduziert haben als im Kyoto-Protokoll vorgesehen, diesen Vorsprung in der zweiten Phase anrechnen lassen können, wird ebenfalls noch diskutiert.

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