Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Wasserressourcen der Schweiz. In den nächsten 20 Jahren wird sich zwar nicht viel ändern. Langfristig werden die verfügbaren Wassermengen jedoch leicht abnehmen.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat die Auswirkungen des Klimawandels im Rahmen des Projekts Klimaänderung und Hydrologie in der Schweiz (CCHydro) bis zum Jahr 2100 abklären lassen. Die Untersuchung erlaubt es der Schweiz, sich frühzeitig auf Veränderungen vorzubereiten. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden am Freitag in Bern den Medien vorgestellt.
Demnach wird sich das jährliche Wasserangebot in den nächsten 20 Jahren nur wenig verändern. Eine Ausnahme stellen die stark vergletscherten Einzugsgebiete dar, in denen der Abfluss aufgrund der Eisschmelze vorübergehend zunehmen wird.
Langfristig werden aber die verfügbaren Wasserressourcen leicht abnehmen, weil sich wegen der Klimaänderung die Lufttemperatur erwärmt und deshalb die Schneefallgrenze steigt. Die in den Alpen gespeicherten Schnee- und Eismassen nehmen stark ab.
Mehr Hoch- und Niedrigwasser
Zusammen mit einer saisonalen Umverteilung des Niederschlags – weniger Niederschlag im Sommer, mehr Niederschlag im Winter – werden sich die Abflüsse verändern, wie es in einer BAFU-Mitteilung weiter heisst. Dadurch verschiebt oder verlängert sich in vielen Gebieten des Mittellandes die potenzielle Hochwasserzeit.
Niedrigwasser werden ebenfalls länger andauern, die Abflüsse nehmen im Mittelland im Sommer deutlich ab. Dies gilt auch für grössere Flüsse. In den Alpen verschiebt sich die Niedrigwasserzeit vom Winter teilweise in den Spätsommer.
Das bedeutet nach Feststellungen der Experten, dass zum einen die Hochwasserschutz-Massnahmen überprüft werden müssen. Zum anderen müssen im Zusammenhang mit dem Niedrigwasser in der Sommerzeit die rechtlichen Regelungen betreffend Wasserentnahmen, Einleitung von Kühlwasser oder etwa Seenregulierung überprüft werden. Zudem muss der Bedarf an zusätzlichen Speichern abgeklärt werden.