Schweizer Winterskiorte klagen nicht umsonst: Seit 1970 fehlen ihnen fast 40 schneebedeckte Tage im Jahr.
Die Klimaerwärmung ist auch im Winter spürbar: Laut einer Studie ist die Dauer der Schneebedeckung in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten markant zurückgegangen. Verantwortlich dafür sind vor allem späterer Schnee im Herbst und ein früheres Schmelzen im Frühling.
Im Durchschnitt beginnt die Schneesaison heute 12 Tage später und endet rund 25 Tage früher als noch im Jahr 1970, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie der Universität Neuenburg und des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) zeigt. Der Rückgang der Schneebedeckung sei im Frühling also doppelt so stark wie im Herbst, so das Forscherteam.
Die Forschenden werteten für ihre Studie Daten aus elf MeteoSchweiz-Wetterstationen in den verschiedensten Alpenregionen der Schweiz aus und analysierten den Zeitraum von 1970 bis 2015.
Rückgang in allen Höhenlagen
Dabei fanden sie heraus, dass die Dauer der Schneebedeckung in Gebieten zwischen rund 1100 und 2500 Meter über Meer über die letzten Jahrzehnte abnahm. Alle Stationen zeigten einen signifikanten Rückgang, unabhängig von ihrer Höhenlage oder ihrem geografischen Standort.
Für WSL-Forscherin Martine Rebetez zeigen diese neuen Resultate, dass sich die Dauer der Schneebedeckung nicht nur in niedrigen Lagen, wo es für jedermann sichtbar ist, sondern in allen untersuchten Höhenlagen verkürzt hat.
Auswirkungen auf Wintersport und Wassermenge
Die Forscher stellten ausserdem fest, dass die jährlich maximal gemessene Schneehöhe im Durchschnitt um 25 Prozent abnahm und heute 28 Tage früher auftritt als noch vor 45 Jahren.
Wie stark sich diese Tendenz in Zukunft fortsetzen wird, können die Forscher mit dieser Studie nicht abschätzen. Sie gehen jedoch davon aus, dass sowohl der Wintersport als auch die im Sommer verfügbare Menge an Wasser von der Entwicklung betroffen sein können.