Zwei Boote mit knapp 440 afrikanischen Flüchtlingen an Bord sind am Samstag auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa eingetroffen. Die beiden Boote wurden in der Nacht von der italienischen Küstenwache auf offener See aufgegriffen.
Im ersten Boot befanden sich 218 Flüchtlinge aus der Subsahara-Region, im zweiten Boot 220 Menschen, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Zuletzt stammten die auf Lampedusa eintreffenden Flüchtlingsboote meist aus Libyen.
Die illegalen Einwanderer werden auf Lampedusa in der Regel zunächst in einem kleinen Aufnahmezentrum untergebracht, bevor sie auf Zentren in anderen Teilen Italiens verteilt werden.
Die Organisation Save the Children hatte die Situation auf der kleinen Insel am Donnerstag als „chaotisch“ beschrieben. Unter den zu diesem Zeitpunkt 722 auf der Insel befindlichen Flüchtlingen seien 102 Frauen und 15 unbegleitete Minderjährige.
Im Zuge der Aufstände in Nordafrika trafen an der italienischen Küste im vergangenen Jahr zehntausende illegale Einwanderer ein. Auch in diesem Jahr flüchteten Tausende nach Italien. Bei der Überquerung des Mittelmeers kamen in den vergangenen zwei Jahren hunderte Flüchtlinge in den oft überfüllten und nicht seetauglichen Booten ums Leben.