Königin Beatrix der Niederlande hat sich in ungewöhnlich deutlicher Form gegen Kritik des Islamgegners Geert Wilders zur Wehr gesetzt. Dessen rechtspopulistische Partei für die Freiheit (PVV) hatte sich daran gestört, dass die Monarchin am Mittwoch beim Besuch einer Moschee in Abu Dhabi über ihrem Hut einen Schleier trug.
„Das hat weder Hand noch Fuss“, wies die 73-Jährige die Vorwürfe nach Medienberichten vom Donnerstag zurück. In Oman, der letzten Etappe ihrer Reise in die Golfregion, verdeckte Beatrix ihr Haupt demonstrativ erneut.
Die auch königshauskritische Partei von Wilders hatte den Entscheid der Monarchin, ein Kopftuch zu tragen, in einer Parlamentsanfrage als bedauerlich bezeichnet: „Hätte man dieses geschmacklose Bild nicht vermeiden können?“
Beatrix habe damit als Staatsoberhaupt auch die Diskriminierung der Frauen legitimiert. Die Königin liess dagegen über mitreisende Journalisten wissen, ihr Entscheid sei ein Zeichen des Respekts gegenüber dem Islam gewesen.
Die Zeitung „de Volkskrant“ schrieb, selten habe sich die Monarchin so deutlich zu einer innenpolitischen Angelegenheit zu Wort gemeldet. Begleitet wurde die Königin bei ihrer Reise von Kronprinz Willem-Alexander und dessen Ehefrau, Prinzessin Máxima. Auch sie verhüllte ihr Haar.
In der Schweiz hatte es 2008 eine ähnliche Debatte gegeben, als die damalige Aussenministerin Micheline Calmy-Rey bei einem Besuch im Iran mit einem weissen Schal ihre Haare teilweise verhüllt hatte.