Können Schweizer Team gute Ausgangslagen nutzen?

Das Eishockey-Nationalteam versagte übers Wochenende am Deutschland-Cup. In den Achtelfinal-Rückspielen der Champions Hockey League wollen die NLA-Klubs das Image des Schweizer Hockey aufpolieren.

Jubeln die Berner Spieler auch heute Abend (Bild: sda)

Das Eishockey-Nationalteam versagte übers Wochenende am Deutschland-Cup. In den Achtelfinal-Rückspielen der Champions Hockey League wollen die NLA-Klubs das Image des Schweizer Hockey aufpolieren.

Die Ausgangslage verspricht einiges: Der SC Bern reiste mit einem kleinen Polster (3:2-Heimsieg) in den hohen Norden ins finnische Jyväskylä. Und der HC Fribourg-Gottéron erreichte vor einer Woche im Hinspiel bei KalPa Kuopio ein 1:1-Unentschieden, kann also mit einem Heimsieg am Dienstag erstmals in die Viertelfinals einziehen. Mindestens ein Schweizer Klub wird im Duell ZSC Lions gegen Lugano die Viertelfinals erreichen. Lugano gewann die erste Partie in der Resega mit 3:2. Das Rückspiel im Zürcher Hallenstadion findet als einzige Partie erst am Mittwoch statt.

Wie Lugano gegen Zürich setzte sich auch Bern gegen Jyväskylä im Hinspiel nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 durch. Das Spiel in Bern war vor einer Woche das verrückteste Hinspiel. Jyväskylä führte dank zwei Powerplaytoren schon nach fünf Minuten in Bern 2:0. Innerhalb von 197 Sekunden realisierte Bern aber im zweiten Abschnitt durch Ryan Lasch, Simon Moser und Mark Arcobello die Wende.

Lasch weiss, dass in Finnland noch ein schweres Stück Arbeit wartet. Er spielte eine Saison in Finnland (bei TPS Turku), wechselte danach nach Schweden, gewann mit Frölunda letzte Saison die Champions League und wurde im Final zum «wertvollsten Spieler» (MVP) gewählt. «Natürlich begleiten mich diese tolle Erinnerungen. Wer das einmal so erlebt hat, will das natürlich wiederholen. Ich denke, unsere Ausgangslage ist nicht schlecht. Aber um die Viertelfinals zu erreichen, müssen wir nochmals eine starke Partie abliefern.»

Im Gegensatz zum Schweizer Cup, in dem der Schlittschuhclub Bern in der Startrunde den Biasca Ticino Rockets zum bislang einzigen Saisonsieg verhalf, nimmt der Meister den Europacup nicht auf die leichte Schulter. «Bern hat den Anspruch, zu den besten europäischen Teams zählen zu wollen», so Lasch. «Diesem Anspruch wollen wir gerecht werden.»

Etwas differenzierter präsentiert sich die Situation in Freiburg. Gottéron belegt in der Meisterschaft bloss Platz 11; der Rückstand auf die Playoffplätze beträgt sechs Zähler. Die zusätzliche Europacup-Belastung erweist sich bei der Aufholjagd als zusätzliches Handicap. Dennoch strebt auch der HC Fribourg-Gottéron die Viertelfinals an. Coach Larry Huras: «Es ist in unserer Situation wichtig, Selbstvertrauen aufzubauen. Dabei hilft jeder Sieg. Die zusätzlichen Viertelfinals im Dezember würde ich nicht als Störung erachten. Im Dezember wird die Meisterschaft wegen der Nationalmannschaft und dem Spengler-Cup zweimal unterbrochen. Die zusätzliche Belastung hält sich in Grenzen.»

Fribourg müsste in den Viertelfinals nach Tschechien reisen, entweder nach Ostrava oder nach Liberec. Der SC Bern bekäme es mit Jönköping oder Sparta Prag zu tun. Und der Sieger der Serie ZSC Lions – Lugano trifft auf Växjö oder SaiPa Lappeenranta (FIN).

Nächster Artikel