Das Köpferollen am Kantonsspital Baselland (KSBL) hat am Donnerstag zu teils harschen Kommentaren und Fragen auch im Baselbieter Landrat geführt. Scharf kritisiert wurden Gesundheitsdirektor Thomas Weber und der Verwaltungsrat des Spitals von der FDP-Fraktion.
In einer Fraktionserklärung verurteilte die FDP «das Verhalten des Verwaltungsrats und insbesondere des Verwaltungsratspräsidenten». Der Verwaltungsrat richte mit seinem Vorgehen einen veritablen Scherbenhaufen an. Das jetzige Führungsvakuum sei «der Worst Case aller vorstellbaren Szenarien».
Der Verwaltungsrat stehe offensichtlich nicht konsequent hinter seiner eigenen Strategie und unterstütze die Position der Ärzteschaft. Die Absetzung eines verdienstvollen Kadermitarbeiters sei «absolut stillos und personalrechtlich fragwürdig» erfolgt.
Das Verhalten von Regierungsrat Weber als Vertreter des Eigners des KSBL sei zudem «absolut unhaltbar». Die Hektik rund um den Entscheid, das vorzeitige Schaffen von Tatsachen und das Ausbooten des Landrats sowie, dass sich Weber einer Diskussion verschlossen habe, sei «in dieser Form wohl einmalig und einem verantwortungsvollen Regierungsrat nicht würdig».
Rat lehnt dringliche Behandlung ab
Die FDP sowie Ratsmitglieder weiterer Fraktionen hatten zuvor vergeblich verlangt, dass der Rat eine Reihe von Vorstössen zu den Ereignissen am KSBL als dringlich behandle. Weber sowie die Mehrheit des Rats lehnten dies ab.
Was jetzt not tue, sei, dass Ruhe einkehre, sagte Weber zur Begründung nebst anderem. Denn das Vertrauen ins Spital müsse gestärkt und wiederhergestellt werden. Personelle Besetzungen seien zudem Sache der Regierung oder des Verwaltungsrats.
In den Vorstössen waren etwa ein Übergangsverwaltungsrat, die Wiedereinsetzung von CEO Heinz Schneider oder eine Überprüfung der Strategie des KSBL verlangt worden. Stellung zu den Vorgängen nahm Weber später in der Fragestunde des Landrats, wobei er sich ähnlich äusserte wie unmittelbar zuvor an einer Medienkonferenz.