Die kolumbianischen FARC-Rebellen haben am Montag die letzten zehn Polizisten und Militärs freigelassen, die sich seit über zehn Jahren in ihrer Hand befanden. Die Geiseln wurden in einem Helikopter in die Ortschaft Villavicencio geflogen.
„Die Freilassung der vier Militärs und sechs Polizisten aus den Händen der FARC ist bestätigt“, sagte die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Maria Cristina Rivera, auf dem Flughafen von Villavicencio, 110 Kilometer südlich von Bogotà. Das IKRK überwachte die Aktion.
Die Übergabe sei „in den letzten Stunden in einem ländlichen Gebiet zwischen den Departementen Meta und Guaviare“ erfolgt, sagte sie weiter. Die sechs Polizisten und vier Unteroffiziere des Heeres waren von den Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) bei verschiedenen Angriffen in den Jahren 1998 und 1999 entführt worden.
„Richtiger Schritt“
Mit ihrer Freilassung erfüllen die Rebellen eine der Bedingungen der kolumbianischen Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen. Präsident Juan Manuel Santos wertete die Freilassung als einen Schritt in der richtigen Richtung. Er reiche jedoch nicht aus, um Friedensgespräche zu beginnen.
Erst müssten auch die zivilen Geiseln freigelassen werden, forderte der Staatschef in einer Fernsehansprache. Die kolumbianische Regierung fordert zudem, dass die Rebellen ihre Beziehungen zum Drogenhandel abbrechen und die Angriffe auf die Zivilbevölkerung einstellen.
Keine weiteren Entführungen
In einem Kommuniqué, das bei der Übergabe der Geiseln verlesen wurde, bekundeten die FARC ihre Bereitschaft zu Friedensgesprächen. Wie Angehörige der Vermittlungsmission der Zeitung „El Tiempo“ sagten, bekräftigen die Rebellen dabei auch erneut ihren Willen, die Entführungen zur Erpressung von Lösegeld einzustellen.
Dies hatte die FARC-Führung bereits im Februar angekündigt. Unklar ist, wie viele Menschen sich noch in Händen der Guerilla befinden. Nach Schätzungen könnte es sich um mehrere hundert Geiseln handeln.