Die USA haben ein Kopfgeld auf die Ergreifung eines der Gründer der pakistanischen Islamistengruppe Lashkar-e-Taiba (LeT) ausgesetzt. Lashkar-e-Taiba wird von den indischen Behörden für die Anschläge in Mumbai (Bombay) im Jahr 2008 mit 166 Toten verantwortlich gemacht.
Für Hinweise, die zur Ergreifung von Hafiz Mohammad Saeed führen, wird eine Belohnung von zehn Millionen Dollar gezahlt, wie die US-Regierung mitteilte. Mit rund 25 Millionen Dollar haben die USA nur auf Al-Kaida-Chef und Bin-Laden-Nachfolger Aiman al-Sawahiri ein höheres Kopfgeld ausgesetzt.
Saeed ist einer der Gründer der LeT, von der er sich nach eigenen Angaben losgesagt hat. Inzwischen führt er die verbotene islamische Hilfsorganisation Jamaat-ud-Dawa, die der LeT zumindest nahesteht.
Sie ist eine der grössten Hilfsorganisationen Pakistans und vor allem für ihre Katastrophenhilfe nach dem schweren Erdbeben in Kaschmir 2005 bekannt. Die USA stufen sowohl die LeT als auch Jamaat-ud-Dawa als Terrororganisationen ein.
Saeed war nach den Anschlägen in Mumbai unter Hausarrest gestellt worden. Er kam 2009 wieder frei. Ein Jahr später urteilte das Oberste Gericht Pakistans, es gebe nicht genug Beweise für eine Festnahme. Saeed tritt in Pakistan häufig öffentlich auf, zuletzt Ende März an einer Demonstration in Islamabad.
Indien begrüsste das Kopfgeld für Saeed. Neu Delhi und Washington seien sich „einig, dass die LeT wie alle Terrorgruppen besiegt und ihre Verstecke in Pakistan und Afghanistan beseitigt werden müssen“, erklärte das Aussenministerium.