Thailands Parlament hat ein Verbot der kommerziellen Leihmutterschaft beschlossen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sei am Donnerstag in erster Lesung mit «überwältigender Mehrheit» angenommen worden.
Dies sagte der Abgeordnete Wallop Tungkananurak am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Wer gegen das Verbot verstösst, muss demnach mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen. «Wir wollen Ausländern die Idee austreiben, dass Thailand eine Art Fabrik für Babys ist», sagte der Abgeordnete.
Auslöser des Verbots war vor allem der Skandal um ein australisches Paar, das eine thailändische Leihmutter mit einem am Down-Syndrom leidenden Kind zurückgelassen haben soll und nur das gesunde Zwillingsbaby wie vereinbart adoptierte.
Kurze Zeit darauf wurde der Fall eines japanischen Geschäftsmanns bekannt, der mindestens 15 Kinder von Leihmüttern austragen liess. Seine Motive sind bis heute unklar.
Zwar hatte sich das höchste Ärztegremium des Landes schon vorher für einen Bann der gewinnorientierten Leihmutterschaft ausgesprochen – doch selbst viele anerkannte Fertilitätskliniken sollen sie noch bis vor kurzem angeboten haben. Die seit einem Putsch im Mai regierende Militärregierung hatte angekündigt, das Geschäft mit der Leihmutterschaft zu beenden.