Die berufliche Vorsorge in der Schweiz ist nach Ansicht des obersten Pensionskassenaufsehers, Pierre Triponez, allen Unkenrufen zum Trotz stabil und solid. Die Schweiz stehe im internationalen Vergleich sehr gut da. Panik zu verbreiten, sei fehl am Platz.
Allerdings gebe es zwei Probleme, die es zu lösen gelte, sagte Triponez in einem Interview mit der „Neuen Luzerner Zeitung“ (Montagausgabe). Die Bevölkerung werde älter. Damit schwinde das Kapital, das in eine Rente umgewandelt werde, schneller.
Ausserdem könnten auf dem Kapitalmarkt nicht mehr so hohe Renditen erzielt werden wie noch vor einigen Jahren. Entsprechend vorsichtig müssten die Renten bemessen werden. Um Gegensteuer zu geben, könnten die Beiträge erhöht oder die Lebensarbeitszeit verlängert werden.
Umwandlungssatz „zu hoch bemessen“
Den Umwandlungssatz hält Triponez für zu stark verpolitisiert. Versicherungsmathematische Berechnungen zeigten, dass dieser Satz heute zu hoch bemessen sei. „Meiner Meinung nach ist das eine Rechenaufgabe, die die Spezialisten lösen sollten“, sagte Triponez.
Die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge hatte ihre Tätigkeit am 1. Januar 2012 aufgenommen. Sie hat die Aufgabe, die Aufsicht über die Pensionskassen zu vereinheitlichen. Die Kommission trifft sich heute zu ihrer ersten Sitzung.