Die OECD beurteilt die Wachstumsaussichten ihrer 34 Mitgliedstaaten etwas zuversichtlicher. Nach einer langsamen und mühsamen Erholung von der globalen Rezession gewinnt die Konjunktur an Fahrt.
Wirtschaftsvertrauen, Investitionen und der Aussenhandel erholten sich, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Dienstag mit. Die Arbeitslosigkeit sei zwar hoch, die Lage beginne sich aber in den meisten Ländern zu bessern. Demgegenüber habe sich das Wachstumstempo in vielen Schwellenländern verlangsamt.
Die neuen Wachstumsprognosen der Organisation spiegeln die grössere Zuversicht nicht durchgehend wider. Die Aussichten für die USA wurden für dieses Jahr von 2,9 auf 2,6 Prozent zurückgenommen, für kommendes Jahr jedoch leicht auf 3,5 Prozent angehoben.
Die Schätzungen für den Euroraum wurden dagegen sowohl für 2014 als auch 2015 leicht angehoben. Der gesamte OECD-Raum dürfte im laufenden Jahr mit 2,2 Prozent etwas schwächer wachsen als vor einem halben Jahr angenommen. Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum mit 2,8 Prozent etwas höher ausfallen als bisher erwartet.
Für die Schweiz rechnet die OECD ebenfalls mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,2 Prozent für 2014 und von 2,8 Prozent für 2015. Bei der Schätzung für das laufende Jahr bleiben die Ökonomen der OECD damit bei ihren Prognosen vom November. Für 2015 haben sie diese leicht erhöht von ursprünglich 2,7 Prozent.
Lockere Geldpolitik gefordert
Die Inflationsprognosen im Euroraum wurden insbesondere für dieses Jahr nach unten gesetzt. Angesichts der geringen Teuerung im Euroraum wird die Europäische Zentralbank (EZB) dazu aufgefordert, ihre Geldpolitik weiter zu lockern.
Auch «unkonventionelle» Massnahmen – hierzu zählen Anleihekäufe in grossem Umfang – sollten erwogen werden, falls die Inflation sich nicht wieder dem Zielwert der Notenbank annähere. Neben dem schwachen Preisauftrieb nennt die OECD die hohe Arbeitslosigkeit und die staatlichen Schuldenberge als Wachstumsrisiken.