Seit sich im Kanton Aargau die Rega und der TCS mit ihren Helikoptern um die Luftrettung konkurrenzieren, hat sich die Zahl der Einsätze mehr als verdoppelt. 2012 absolvierte die Rega als alleinige Anbieterin 116 Einsätze, letztes Jahr waren es zusammen mit dem TCS total 241 Flüge.
Diese Zahlen bestätigte der Aargauer Kantonsarzt Martin Roth am Freitag gegenüber Radio SRF in der Sendung „Rendez-vous“ beziehungsweise gegenüber dem SRF-Regionaljournal Aargau/Solothurn. Auch in den fünf Jahren vor 2012 wurde die Zahl von 241 Flügen nie erreicht. 2009 war die Rega als damals alleinige Anbieterin 172 Mal in der Luft gewesen.
Der TCS-Heli wurde im letzten Jahr 146 Mal aufgeboten, die Rega-Maschine 95 Mal. Roth erklärt sich die gestiegenen Zahlen damit, dass der TCS im Gegensatz zur Rega eine Basis mitten im Kanton hat und dass neue Angebote auch genutzt werden.
Gemäss Roth sind keine Einsätze zu Unrecht erfolgt. Man habe dies auch an Hand der Einsatzdaten überprüft. Der Helikopter werde nur bei dringendem Bedarf gerufen.
Rega-Helikopter ist zweite Wahl
TCS und Rega waren sich Anfang 2013 wegen der Vorherrschaft bei Rettungseinsätzen im Kanton Aargau in de Haare geraten. Das Aargauer Gesundheitsdepartement entschied letzten Sommer, dass bei Verfügbarkeit der im Birrfeld AG stationierte TCS-Heli zuerst aufgeboten wird. Ist dies nicht möglich, soll die Rega-Maschine zum Einsatz kommen.
Die gelben TCS-Heli werden von der Alpine Air Ambulance (AAA) eingesetzt. Diese Firma wurde 2011 gegründet und ist ein gemeinsames Unternehmen der Lions Air Group und des Touring Club Schweiz (TCS). Der TCS ist massgeblich an der AAA beteiligt, hält jedoch nicht die Aktienmehrheit. Hauptaktionär ist das seit über 25 Jahren bestehende Aviatikunternehmen Lions Air Group AG.