Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar hat den Schweizer Konsumenten kaum etwas gebracht. Die Konsumentenpreise sind im Mai gegenüber April sogar um 0,2 Prozent gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise immerhin um 1,2 Prozent gesunken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag bekannt gab. Dabei legten die Preise der Inlandgüter im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozent zu. Derweil sanken die Preise der Importgüter um 4,9 Prozent.
Der Euro ist aber mit knapp 1,05 Fr. um gut 14 Prozent billiger als vor einem Jahr. Der Dollar dagegen ist um 3,5 Prozent teurer. Händler machen mit Blick auf die Weitergabe von Währungsvorteilen geltend, in der Schweiz seien die Löhne und Immobilienpreise höher.
Der Anstieg der Konsumentenpreise im April sei vorwiegend auf höhere Preise für neue Autos (+3 Prozent) , Heizöl (+5,5 Prozent), Benzin (+3 Prozent), Diesel (+2 Prozent) und Wohnungsmieten (+0,3 Prozent) zurückzuführen, hiess es. Benzin, Heizöl und Diesel sind aber immer noch viel billiger als vor einem Jahr.
Reis teurer
Mehr bezahlt werden musste, zumeist nach den Aktionen in der Vorperiode, auch für Reis, Schweinefleisch, Fische und Steinobst. Teurer wurden ebenfalls Sommerkleider und -schuhe, die nach dem letztjährigem Ausverkauf erstmals wieder zu Normalpreisen im Angebot waren. Auf der anderen Seite wurden Speiseeis, Teigwaren, Holz und Occasion-Autos billiger.
Der Landesindex der Konsumentenpreise erreichte im Mai den Stand von 98,3 Punkten (Dezember 2010=100). Im April hatte die Jahresteuerung -0,2 Prozent betragen.
Die Nationalbank, welche die Preisstabilität gewähren soll, rechnet im laufenden Jahr vorübergehend mit einer Teuerung von -1,1 Prozent. Eine anhaltende negative Inflation oder gar eine Deflationsspirale sei aber nicht zu erwarten.