Oracle will im Patentstreit um das Google-Betriebssystem Android die Firmenchefs im Zeugenstand antreten lassen. In einer kurz vor Prozessbeginn eingereichten Liste steht Oracle-Chef Larry Ellison an dritter Stelle und sein Google-Gegenpart Larry Page wird als siebter Zeuge geführt.
In dem seit 2010 laufenden Verfahren steht der Prozessbeginn in San Francisco an. Oracle will einen Milliarden-Schadenersatz und könnte theoretisch auch ein Verkaufsverbot gegen Android durchsetzen.
Oracle wirft Google vor, mit Android Patente und Urheberrechte für die Software Java zu verletzen. Java ist eine Programmierumgebung, die ursprünglich von Sun Microsystems entwickelt wurde und im Web breit eingesetzt wird.
Oracle hatte Sun und damit die Rechte an Java im Jahr 2010 übernommen. Google will keine Verletzung von Urheberrechten anerkennen und streitet Oracle auch das Recht ab, die beiden ins Feld geführten Patente gegen Android einzusetzen.
Oracle hatte ursprünglich Schaden-Forderungen von über sechs Mrd. Dollar kalkuliert, musste die Ansprüche später jedoch auf rund eine Milliarde herunterschrauben. Der Richter William Alsup versuchte zwischenzeitlich, die Unternehmen zu einer aussergerichtlichen Einigung zu drängen. Die Gespräche blieben jedoch ergebnislos. Der Prozess ist zunächst auf rund zwei Monate angesetzt.