Der wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetretene oberste Richter Spaniens, Carlos Dívar, fordert eine Entschädigung von gut 200’000 Euro. Eine Kommission des Allgemeinen Richterrates erklärte den Antrag des umstrittenen Juristen am Donnerstag für zulässig.
Die Entscheidung soll am Montag bekanntgegeben werden. Der Fall löste angesichts der derzeitigen Krise und der harten Sparmassnahmen in der spanischen Öffentlichkeit grosse Empörung aus. Dívar hatte vor gut einem Monat seine Ämter als Vorsitzender des Allgemeinen Richterrates und Präsident des Obersten Gerichtshofes niedergelegt.
Ein Kollege hatte den 71-Jährigen beschuldigt, er habe zwischen 2008 und 2011 insgesamt 32 als Arbeitsreisen deklarierte luxuriöse Wochenendreisen gemacht – unter anderem in den vornehmen Badeort Marbella und auf die Ferieninsel Mallorca. Einen Teil der Gesamtkosten von etwa 30’000 Euro habe er als Spesen abgerechnet.
Dívar beteuerte bis zuletzt seine Unschuld und weigerte sich, Rechenschaft abzulegen.