Ein Jahr nach der Einweihung des erneuerten Kraftwerks Eglisau-Glattfelden sind die Vorgaben des Bundes zur Aufwertung der Umwelt umgesetzt. Realisiert wurden im Konzessionsgebiet zwischen Thur- und Glattmündung 14 ökologische Ausgleichsmassnahmen.
Die im Rahmen der Neukonzessionierung und Baubewilligung des Bundes vereinbarten baulichen Massnahmen seien seit Oktober 2012 in sechs Etappen umgesetzt worden, teilte der Stromkonzern Axpo am Dienstag mit. Unter anderem wurden künstliche Uferverbauungen beseitigt und natürliche Flachufer angelegt.
Die Naturlandschaft im Konzessionsgebiet zwischen Ellikon am Rhein und Eglisau-Glattfelden sei damit gestalterische aufgewertet worden, heisst es in der Mitteilung. Begleitet und kontrolliert wurden die Arbeiten von einer Kommission mit Vertretern von Umweltverbänden, nationalen und kantonalen Behörden sowie der betroffenen Gemeinden. Insgesamt wurden 11 Millionen Franken in die ökologischen Ausgleichsmassnahmen investiert.
Voraussichtlich im nächsten Jahr werden drei Fischaufstiegsanlagen beim Kraftwerk gebaut. Damit soll die Fischdurchgängigkeit des Rheins an beiden Ufern verbessert werden.
Geschiebetransport
wird reguliert
Wegen der geringen Fliessgeschwindigkeiten im Stauraum des Kraftwerks wird der natürliche Geschiebetransport unterbrochen. Das Geschiebe lagert sich ab und fehlt somit der unterhalb des Kraftwerks gelegenen Strecke. Um die negativen Auswirkungen zu verringern, haben sich die Schweiz und das Land Baden-Württemberg auf ein Konzept mit Kieszugabe und Kiesumlagerung geeinigt.
Laut Axpo wird der Geschiebehaushalt des Rheins an acht Stellen zwischen Bad Zurzach AG und Rüedifar oberhalb der Gemeinde Ellikon am Rhein ZH reaktiviert. Damit würden auch wichtige Laichplätze für die Fische geschaffen.
Zwei Schüttungen bei Eglisau und Rüdlingen SH wurden vor kurzem vorgenommen. Die Aufschüttungsarbeiten an den weiteren sechs Standorten sind in der ersten Hälfte des nächsten Jahres vorgesehen.
Das denkmalgeschützte Grenzkraftwerk Eglisau-Glattfelden nutzt die Wasserkraft des Hochrheins zwischen der Thur- und der Glattmündung seit 1920 zur Stromerzeugung. Mit der vor einem Jahr abgeschlossenen Erneuerung wurde die jährliche Stromproduktion um 25 Prozent auf rund 306 Millionen Kilowattstunden gesteigert.