Kritische Worte von Ogi zur SVP-Rolle bei Hildebrands Rücktritt

Alt Bundesrat Adolf Ogi (SVP) äussert sich kritisch zur Rolle seiner Partei in der Affäre Hildebrand. Er hat «nicht den Eindruck, dass die öffentliche Meinung in dieser Affäre pro SVP ist», wie er in einem Interview mit dem «Migros Magazin» sagt.

Sieht die Rolle der SVP kritisch: Alt-Bundesrat Adolf Ogi (Archiv) (Bild: sda)

Alt Bundesrat Adolf Ogi (SVP) äussert sich kritisch zur Rolle seiner Partei in der Affäre Hildebrand. Er hat «nicht den Eindruck, dass die öffentliche Meinung in dieser Affäre pro SVP ist», wie er in einem Interview mit dem «Migros Magazin» sagt.

Er bezweifle, dass das Volk den Rücktritt des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand, als Erfolg feiere. Das Volk wolle Lösungen.

Um dies zu erreichen, brauche man als Partei Partner. «Verlangt man von den anderen eine Null-Fehler-Kultur, darf man selber auch keine Fehler machen.» Laut Ogi darf die Öffentlichkeit nun erwarten, dass sauber abgeklärt wird, wer in dieser Angelegenheit welche Rolle gespielt hat.

Reaktion wegen Lügen-Dementi

«Aufgeschreckt» hat den früheren Bundesrat die Äusserung von SVP-Nationalrat und Parteivize Christoph Blocher, er habe schon mehrmals gelogen, aber nicht im Fall Hildebrand.

Angesprochen auf seine nach den eidgenössischen Wahlen geäusserte Kritik am derzeitigen SVP-Kurs sagte Ogi, innerhalb der Partei gebe es «sehr viele, die möchten, dass der aggressive, besserwisserische Stil aufhört». Er habe Blocher nahegelegt, er solle «geordnet und schrittweise zurücktreten, weil er sonst sein grosses politisches Lebenswerk kaputtmacht». Er zähle auf die Weisheit Blochers.

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