Eine kroatische Vereinigung in Frankreich will eine Anzeige wegen Beleidigung gegen Bob Dylan (72) zurückziehen, wenn sich der US-Sänger entschuldigt. Im Interview mit dem «Rolling Stone» hatte Dylan Kroaten mit Mitgliedern des rassistischen Ku-Klux-Klans und Nazis verglichen.
Eine Verurteilung mache weniger ungeschehen als eine öffentliche Entschuldigung, begründete der Rat der Kroaten am Dienstag in Paris seine Position. Wegen der Anzeige ermittelt die Justiz in Paris gegen Dylan.
«Wenn man Sklavenhalter oder Ku-Klux-Klan im Blut hat, können Schwarze das riechen. Das Zeug hält sich bis heute. Genauso wie Juden Nazi-Blut riechen können und Serben kroatisches Blut», hatte der Musiker gesagt.
Wegen der Anzeige war ein Verfahren wegen Beleidigung und Schürens von Hass gegen Dylan eingeleitet worden. Eine Befragung soll bereits Mitte November stattgefunden haben, als der Musiker für drei Konzerte und eine Ehrung mit dem französischen Verdienstorden in Paris war.
Während des Zweiten Weltkriegs war das kroatische Ustascha-Regime mit Hitler-Deutschland verbündet und bekämpfte mit faschistischen Verbände Juden und Serben. Nach dem Ende Jugoslawiens standen sich Serben und Kroaten Anfang der 1990er Jahre wieder im Krieg gegenüber.