Zum ersten Mal seit der Einführung des Kommunismus vor einem halben Jahrhundert in ihrem Land haben Kubas Katholiken den Karfreitag begangen. Zahlreiche Katholiken strömten zu den Gottesdiensten.
Der von Kardinal Jaime Ortega in der Kathedrale von Havanna geleitete Gottesdienst wurde live im Fernsehen übertragen. In seiner Predigt forderte dieser die Kubaner zur Versöhnung auf.
„Ohne Verzeihen kann es keine gesunden zwischenmenschlichen Beziehungen geben, auch kein Familienleben und keine Versöhnung zwischen Menschen und Völkern“, sagte der Kardinal, unter dessen Führung die Kirche die Rolle einer Vermittlerin zwischen Opposition und Regierung übernommen hat.
In dem kommunistischen Karibikstaat hatte die Regierung nach dem Besuch von Papst Benedikt XVI. im März den Karfreitag zum Feiertag erklärt. Es ist der zweite offiziell zugelassene kirchliche Feiertag, nachdem die Regierung nach dem Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1998 Weihnachten zum Feiertag erklärt hatte.
Kreuzweg in Mexiko
In Mexiko-Stadt wohnten fast zwei Millionen Menschen den traditionellen Passionsspielen im Iztapalapa-Viertel bei. Bei dem Schauspiel, das in dem Stadtteil erstmals vor 169 Jahren aufgeführt wurde, stellten 135 Schauspieler mit rund 500 Komparsen zentrale Ereignisse während der letzten Tage im Leben von Jesus Christus nach.
An einem Kreuzweg zum Höhepunkt der wochenlangen Feier nahmen rund 10’000 Menschen teil. Erstmals seit neun Jahren wurde auch die Kreuzigung selbst auf dem Hauptplatz der Stadt und dem Atrium der Kathedrale nachgestellt.