Auf Bitten der kubanischen Kirchenführung haben Sicherheitskräfte die Besetzung einer Kirche in Havanna durch 13 Dissidenten beendet. Das teilten Kirchenkreise am Donnerstagabend (Ortszeit) in Havanna mit.
Die Oppositionellen hatten sich am Dienstag in dem Gotteshaus im Zentrum der kubanischen Hauptstadt eingeschlossen, um mit ihrer Aktion vor dem Besuch des Papstes politische und gesellschaftliche Reformen zu fordern.
Der Kardinal von Havanna, Jaime Ortega, hatte die Protestaktion als unverantwortlich kritisiert und gesagt, niemand habe das Recht, die Kirchen Kubas in „politische Schützengräben“ zu verwandeln.
„Nach mehr als 48 Stunden des ununterbrochenen, nicht autorisierten Aufenthaltes im Innern der Basilika „Unserer Frau der Barmherzigkeit“ wurden die 13 Besetzer aus dem heiligen Ort entfernt“, hiess es in einer Mitteilung des Erzbistums. Die Aktion habe weniger als zehn Minuten gedauert.
Die Kirchenführung bat die Regierung, keine Gewalt anzuwenden und auf eine gerichtliche Verfolgung zu verzichten. Der Anführer der Dissidentengruppe, Vladimir Calderón, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir verlangen einen Dialog mit der Regierung.“
Papst Benedikt XVI. besucht vom 23. bis zum 29. März Mexiko und Kuba. Viele Menschen haben die Hoffnung, dass der Besuch in Kuba (26.-29.3.) auch Anstösse zu weitergehenden Reformen bringen wird. Die Kirche, in deren Reihen ebenfalls nach politischen Reformen gerufen wird, hat dagegen den pastoralen Charakter der Reise unterstrichen.