Dem Swiss-Cycling-Nachwuchs glückt der Auftakt zur U23- und U19-EM der Bahnfahrer in Anadia (Por) nach Wunsch. Stefan Küng (Gold) und Tom Bohli (Bronze) holen gleich zwei Medaillen.
Stefan Küng entwickelt sich in diesen Wochen zum Goldjungen des Schweizer Radnachwuchses. Der Thurgauer hatte schon am vorletzten Wochenende bei der Heim-EM in Nyon sowohl im Strassenrennen wie auch im Zeitfahren der U23-Kategorie als Sieger jubeln dürfen. In den wenigen Tagen seither gelang ihm die Umstellung auf die Bahn einwandfrei, wie der Triumph in Anadia beweist. Nach überlegener Bestzeit und Schweizer Rekord in der Qualifikation (4:18,794) liess das erst 20-jährige Talent aus Wilen bei Wil auch im Final der U23-Einzelverfolgung über 4 km gegen Kirill Sweschnikow nichts anbrennen. Er unterbot seine Qualifikationszeit noch um eine Tausendstelsekunde und besiegte seinen Konkurrenten per Überrundung. Für Küng bedeutete dies in dieser Disziplin die Titelverteidigung, bei der Elite ist er in der Einzelverfolgung aktuell WM-Zweiter.
Um Platz 3 kam es es in Portugal ebenfalls zum Duell Schweiz gegen Russland. Tom Bohli, schon in der Qualifikation leicht schneller als Viktor Manakow, bezwang seinen osteuropäischen Gegner auch im Direktduell. Der Schweizer beendete die 4 km in 4:25,373 und war damit fast zehn Sekunden schneller als Manakow.
Stark war am ersten Wettkampftag aus Schweizer Sicht auch Leistung in der Teamverfolgung der U19-Kategorie. Der Schweizer Bahnvierer holte sich in der Besetzung Gino Mäder, Patrick Müller, Lukas Rüegg und Martin Schäppi nach der viertbesten Qualifikationszeit im Duell mit Frankreich die Bronzemedaille. Gold ging an Russland, das im Final Grossbritannien bezwang.
Am Mittwoch besitzt der Schweizer Bahn-Nachwuchs gleich die nächste hervorragende Chance auf Edelmetall. Das U23-Quartett Küng, Bohli, Frank Pasche und Théry Schir gehört in der Teamverfolgung zu den Topfavoriten.