Am Checkpoint Charlie lässt sich die Geschichte der Berliner Mauer seit Sonntag auch mit einem Rundumblick erfahren. Der Künstler Yadegar Asisi eröffnete sein Mauer-Panorama in einer Stahlrotunde.
Auf dem 900 Quadratmeter grossen Bild zeigt Asisi das geteilte Berlin an einem fiktiven Herbsttag in den 80er Jahren. Zwei Jahre arbeitete der Künstler an seinem Werk, für das er auch eigene Erlebnisse an der Berliner Mauer verarbeitete.
Es soll zwei Millionen Euro gekostet haben. Von einem vier Meter hohen Podest blickt der Besucher in der Rotunde vom Kreuzberg der 80er Jahre aus nach Berlin-Mitte – einen ähnlichen Ausblick hatte Asisi früher selbst gehabt, als er an der Mauer lebte.
Er habe sich städtebaulich kleine Freiheiten genommen, hatte der Künstler im Vorfeld erklärt. Das Panoramabild der Berliner Mauer am Checkpoint Charlie ist nicht das erste überdimensionale Rundbild, das Asisi in Deutschland zeigt. Für das gleichnamige Museum in Berlin entwarf er einen Blick auf die antike Metropole Pergamon.
Austellung über den Kalten Krieg
Auch in Leipzig oder Dresden konnten Asisis Werke bereits bestaunt werden. Der geschichtsträchtige Checkpoint Charlie zieht täglich Touristenscharen an. Erst am Donnerstag war dort eine Black Box mit einer Ausstellung über den Kalten Krieg eröffnet worden.
Sie soll bis zum Bau des lange geplanten Museums über den Konflikt an der Stelle stehen bleiben. Am früheren Grenzkontrollpunkt Checkpoint Charlie standen sich nach dem Mauerbau 1961 sowjetische und amerikanische Panzer gegenüber.