Mit einer Kundgebung haben sich rund 300 Personen in Bern mit den syrischen Asylsuchenden solidarisiert, die seit Montag vor dem Bundesamt für Migration (BFM) ausharren.
Die Kundgebungsteilnehmenden versammelten sich am Samstagnachmittag vor dem Camp der Syrer beim BFM. Der Aufmarsch verlief gesittet, eigene Sicherheitsleute sorgten dafür, dass die Kundgebungsteilnehmer den Tramverkehr nicht störten. Dann machte sich der Zug auf Richtung Stadt. Es kam zu kleineren Verkehrsbehinderungen.
Viele Kundgebungsteilnehmer, darunter auch zahlreiche Frauen und Kinder, trugen Transparente mit sich, auf denen sie das Regime in Syrien anprangerten, aber auch die Schweizer Behörden, die syrische Flüchtlinge nicht rasch genug aufnehmen würden. «Assad tötet und mit Chemiewaffen. Sie töten uns psychisch» war auf einem Transparent beispielsweise zu lesen.
Seit Montag verharren mehrere Dutzend Syrerinnen und Syrer vor dem Bundesamt in Wabern in einem provisorischen Camp, um eine Änderung ihres Aufenthaltsstatus zu erwirken. Viele von ihnen sind seit mehreren Jahren in der Schweiz und haben nach wie vor den Status von Asylsuchenden, was die Betroffenen als menschenunwürdig kritisieren.
Bei einem Treffen am Dienstag mit BFM-Direktor Mario Gattiker hatte dieser einer Delegation der Demonstranten zugesichert, dass bis und mit 2009 eingereichte Asylgesuche bis Ende Jahr behandelt würden.
BFM informiert nächste Woche über Ablauf
Die Delegation wurde gemäss BFM zu einem weiteren Treffen nächste Woche eingeladen. Das Bundesamt will ihr dann Informationen zum Ablauf der nach 2009 gestellten Asylgesuche von Syrern liefern. Zurzeit würden wegen der Situation in Syrien keine Asylsuchende in das Land zurückgeschickt, hatte BFM-Specherin Gaby Szöllösy bereits am Dienstag betont.
Ein Sprecher der Organisation «Bleiberecht für alle» schätzte die Gruppe der vor dem BFM campierenden Syrer auf rund hundert Personen, darunter Frauen und Kinder. Die Syrer haben grösstenteils ein Asylgesuch eingereicht, dass noch nicht behandelt wurde.
Sie seien aus allen Landesteilen der Schweiz angereist und wollten das Gelände in Wabern erst verlassen, wenn sie einen B-Ausweis und somit eine Aufenthaltsbewilligung erhielten. Die meisten Personen stammten aus dem kurdischen Teil Syriens.