Der Zürcher Konkrete Camille Graeser hat sich auch mit Musik beschäftigt. Deren Rhythmen und Klangmuster hat er in «Loxodromische Kompositionen» übertragen. Das Aargauer Kunsthaus zeigt eine Auswahl vom 30. Januar bis 10. April.
Entstanden ist die Werkgruppe der «Loxodromischen Kompositionen» in den Jahren 1946 bis 1955. Sie umfasst 70 Gemälde, Zeichnungen und Ideenskizzen. Geometrische Formen und Balkenkonstruktionen fügen sich zu dynamischen, rhythmisierten Bildkompositionen zusammen.
So hat der in Genf geborene Camillle Graeser (1892-1980) die Musik von Johann Sebastian Bach (1685-1750), Paul Hindemith (1895-1963) oder Arnold Schönberg (1874-1951) in seine äusserst farbige, konstruktiv-konkrete Bildsprache übersetzt. Für ihn gehorcht diese Kunst nicht nur, wie etwa bei Max Bill, «Reinheit, Gesetz und Ordnung». Er umschreibt sie ebenso mit «sichtbar gestaltetem Klang».
Die Werke von Graeser bilden im Aargauer Kunsthaus einen Sammlungsschwerpunkt. Für die aktuelle Ausstellung konnte das Museum auf die Bestände der Camille Graeser Stiftung, des Kunstmuseums Stuttgart sowie auf hochkarätige Leihgaben zurückgreifen.
Neben Camille Graeser zeigt das Aargauer Kunsthaus drei weitere Ausstellungen: Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Druckgrafiken des Aargauer Künstlers und Lyrikers Jos Nünlist (1936-2013), des weiteren Installationen der 1968 geborenen britischen Konzeptkünstlerin Ceal Floyer und – im Rahmen der Reihe «Caravan» für junge Kunst – eine neue Installation der 1980 geborenen Katharina Anna Wieser.