Kuoni hat im ersten Halbjahr wegen der Veräusserung des Reiseveranstaltergeschäfts erwartungsgemäss einen Verlust geschrieben. Aber auch bei den fortgeführten Aktivitäten musste der Reisekonzern Rückschläge hinnehmen.
Kuoni hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 172,1 Millionen Franken erzielt. Das bereits verkaufte Geschäft mit den Reisebüros belastete dabei das Ergebnis mit 178 Millionen Franken, wie Kuoni am Freitag mitteilte.
Mit einem Gewinn von 5,9 Millionen Franken konnte sich der Reisekonzern jedoch auch bei den fortgeführten Aktivitäten nicht steigern. Im Gegenteil: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 fiel deren Gewinn fast 80 Prozent tiefer aus.
Kuoni führt für diesen Rückgang auf drei Hauptgründe zurück. So konnte zwar der Handel mit Hotelübernachtungen den Umsatz um 3 Prozent auf 872,9 Millionen Franken steigern. Das Betriebsergebnis (EBIT) jedoch reduzierte sich von 15,1 Millionen Franken im Vorjahr auf nun noch 3,2 Millionen Franken, weil Kuoni aus Marketinggründen die Preise tief gehalten hat. Zudem haben laut Mitteilung höhere Personalkosten und Investitionen in die IT auf das Ergebnis gedrückt.
Einzig das Visageschäft boomt
Beim Gruppenreisegeschäft litt der Reisekonzern unter einer rückläufigen Nachfrage in Japan und unter dem starken Franken. Insgesamt reduzierte sich der Umsatz in diesem Bereich um 12 Prozent auf 502,3 Millionen Franken. Der Betriebsverlust verdoppelte sich auf 21,4 Millionen Franken.
Dass Kuoni im fortgeführten Geschäft keine roten Zahlen schreiben musste, hat der Reisekonzern der kleinsten Geschäftseinheit zu verdanken. Das Geschäft mit Visadienstleistungen boomt weiter. So steigerte dieser Bereich den Umsatz um 24 Prozent auf 158,1 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn erhöhte sich um 53 Prozent auf 32,6 Millionen Franken.
Trotz dem mässigen Halbjahresergebnis zeigt sich das Kuoni-Management bei seinem Ausblick zuversichtlich. Für das Gesamtjahr wird für den Reisekonzern ein Betriebsergebnis aus fortgeführten Aktivitäten im Bereich von 40 bis 50 Millionen Franken erwartet. Darin enthalten ist auch ein erwarteter negativer Währungseinfluss von 7,5 Millionen Franken, wie es in der Mitteilung heisst.