Petra Kvitova gewinnt in Wimbledon zum zweiten Mal nach 2011. Die 24-jährige Tschechin liess ihrer Gegnerin Eugenie Bouchard keine Chance und gewann in zwei Sätzen 6:3, 6:0.
Die Linkshänderin aus Bilovec zeigte im Final eine nahezu perfekte Leistung. In weniger als einer Stunde schlug sie unglaubliche 28 direkte Winner (4 Asse) und nur 12 unerzwungene Fehler. Dem hatte die vier Jahre jüngere Kanadierin nichts entgegenzusetzen. Kvitova, die am Montag neu die Nummer 4 der Welt sein wird, musste im gesamten Turnier einzig in der dritten Rune gegen die fünffache Siegerin Venus Williams einen Satz abgeben.
Nach dem Kvitova gleich ihren ersten Matchball verwandelt hatte, kletterte sie auf die Tribüne und herzte ihren Betreuerstab. Bouchard sass währenddessen mit einem Handtuch über den Schultern auf ihrem Stuhl. Vor der Siegerehrung verliessen beide noch einmal den Platz, wegen des bevorstehenden Regens wurde das Dach geschlossen.
Bouchar ohne Hauch einer Chance
«Nach drei Jahren hier wieder mit der Trophäe zu stehen, ist unglaublich», erklärte Kvitova gerührt. Ihre Stimme stockte, als sie mit der Schale in der Hand auf dem Centre Court stand, und sich bei ihrem Team bedankte. Auch ihrem Vater widmete sie am Tag vor dessen Geburtstag ihren Triumph, er wischte sich im Publikum die Tränen weg.
Für Bouchard verlief ihr erster Grand-Slam-Final, für den ihre drei Geschwister aus Kanada nach London flogen, enttäuschend. Trotz total nur vier einfachen Fehlern hatte sie nicht den Hauch einer Chance. Sie kann sich damit trösten, dass sie am nächsten Montag als Nummer 7 so gut klassiert sein wird wie noch nie eine Kanadierin.
«Ich bin stolz darauf, wie ich das gesamte Turnier gespielt habe», sagte Publikumsliebling Bouchard und ergänzte unter Applaus: «Ich weiss nicht, ob ich all eure Liebe heute verdiene.» Ihren Namen verdankt sie dem Faible ihrer Mutter für die königliche Familie, benannt ist sie nach Prinzessin Eugenie. Aber auch ihre Namensgeberin brachte kein Glück: Prinzessin Eugenie verfolgte in der Royal Box das Endspiel. «Ich habe sie noch nie getroffen, aber sie da sitzen zu sehen, war schon sehr speziell», verriet sie. «Immerhin ist sie meine einzige Namensgeberin auf der Welt.»