Ein Selbstmordattentäter hat am Samstag vor dem Parlamentsgebäude in Mogadischu eine Autobombe gezündet und mehrere Menschen mit in den Tod gerissen. Zum Angriff bekannte sich die sunnitische Islamistenmiliz Al-Shabaab.
Nach Angaben eines somalischen Sicherheitsbeamten wollte ein Al-Shabaab-Terrorist mit dem Auto vor das Parlament vorfahren. Als er von Soldaten angehalten wurde, habe er die Bombe gezündet. Mindestens drei Soldaten seien dabei getötet worden.
Unbestätigte Berichte sprachen von einem vierten getöteten Mitglied der Sicherheitskräfte. Ausserdem seien zwei Kinder aus einem nahe gelegenen Flüchtlingslager umgekommen, berichtete ein Polizeisprecher.
Mehrere Menschen, darunter vier Sicherheitsleute sowie Menschen aus dem Lager, seien verletzt worden. In der somalischen Hauptstadt starben zudem zwei Verkehrspolizisten bei einem Mordanschlag.
Am Donnerstag hatten Islamisten in Mogadischu einen Abgeordneten erschossen, der auf dem Weg ins Parlament war. Auch zu dieser Tat bekannte sich die Al-Shabaab, welche Ende Juni mit verstärkten Anschlägen in Somalia während des islamischen Fastenmonats Ramadan gedroht und Mogadischu als «Frontstadt» bezeichnet hatte.
Es war der vierte somalische Parlamentarier, der innerhalb von sechs Monaten Attentaten der radikalislamische Miliz zum Opfer fiel. Die Organisation wirft den Politikern eine islamfeindliche Gesetzgebung vor.
Seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre im Jahr 1991 herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Al-Shabaab kontrollierte über Jahre weite Teile im Zentrum und Süden des Landes, konnte inzwischen aber aus Mogadischu und den meisten anderen grösseren Städten zurückgedrängt werden. Allerdings verübt die Gruppe weiterhin regelmässig Anschläge.